20.06.2012, 17:11 Uhr

Testbericht Becker Professional 50

Das 5-Zoll-Flaggschiff von Becker überzeugt mit guter Routenführung sowie schöner Darstellung von Strecke und Gelände. Internet hat das Navi nicht an Bord, aber etliche Dienste, die das Fahren von A nach B merklich erleichtern.
Durchschnittlich bezahlten Navi-Käufer im vergangenen Jahr 158 Euro pro Gerät. Das neue Flaggschiff von Becker, das Professional 50, liegt mit einem UVP von 249 Euro deutlich darüber, ist im Vergleich zu den Premium-Geräten der Konkurrenz aber immer noch relativ preisgünstig.
Die Feature-Liste offenbart, dass der Hersteller United Navigation dem Professio­nal 50 so ziemlich alles spendiert hat, was man als Autofahrer braucht: einen Fahrspurassistenten, TMC­pro, Bluetooth, ein 5-Zoll-Display, drei Jahre lang kostenlose Karten-Updates und sogar verschiedene Fahrerprofile.
Einen Punkt hat man sich aber dann doch gespart, ansonsten wäre der Preis wohl kaum zu realisieren gewesen: die Verbindung zum Internet. Während TomTom auf integrierte SIM-Karten setzt und Garmin viele Navis via Smartphone online bringt, stehen die lokale Google-Suche und andere Webdienste Becker-Kunden nicht zur Verfügung. Der Alltagstauglichkeit tut dies indes keinen Abbruch, das Gerät schlug sich im Test in allen Kategorien gut.

Übersichtliches Menü

Zunächst ist das übersichtliche und leicht verständliche Menü zu nennen, der Nutzer findet sich hier auf Anhieb zurecht, auch ohne Blick in die Bedienungsanleitung. Äußerst praktisch ist die rote Becker-Taste, mit der man entweder einen Schritt zurück kommt oder direkt auf die Startseite gelangt. Leider ist die Taste recht schwergängig, so dass die ansonsten sehr gute Saugnapf-Aktivhalterung durchaus etwas beansprucht wird.
Die Zieleingabe ist logisch und geht schnell von der Hand, die Routenberechnung geht relativ fix vonstatten. Etwas mehr Zeit nimmt sich das Becker für die optionale Berechnung der drei Alternativstrecken. Auf Wunsch gehorcht das Professional 50 auch aufs Wort, Zieleingabe und andere Menüpunkte können über die Sprachsteuerung aufgerufen werden. Das klappte im Test recht gut; jedoch bekommt das eingebaute Mikro bei großer Lautstärke im Auto Probleme.
Die Anzeige der Karte erfolgt mit einem 3D-Landschaftsprofil, was besonders in bergigen Gebieten das Einschätzen von Kurven erleichtert. Auch die Sehenswürdigkeiten in 3D innerhalb der Städte vereinfachen die Orientierung. Der Prozessor ist ausreichend schnell, so dass es nur in wenigen Fällen zu kleineren Rucklern kommt.

Sympathische Stimme

Der Navigationsbildschirm kann zudem an die ­eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Links oben findet sich eine Infobox mit drei Datenfeldern, die frei belegbar sind. So kann man beispielsweise die voraussichtliche Ankunftszeit, die aktuelle Geschwindigkeit und die zulässige Höchstgeschwindigkeit anzeigen lassen. Ein tolles Feature ist wiederum die Verkehrsprognose. Hier sieht der Nutzer in einer 2D-Kartenansicht, wann an welchem Wochentag die Verkehrsdichte wie stark ist. So kann er seine Route schon vorab zu Hause besser planen.
Bei der Routenführung zeigt sich das ­Becker von seiner besten Seite. Die Sprachkommandos erfolgten bis auf wenige Ausnahmen rechtzeitig und ließen keine Missverständnisse über den weiteren Routenverlauf aufkommen. Auch das Rerouting nahm auf den Testfahrten nur wenig Zeit in Anspruch, so dass der Fahrer schnell wieder auf den richtigen Weg gebracht wurde.
Kein echtes Testkriterium, aber dennoch erwähnenswert: Die synthetische Stimme klingt im Vergleich mit allen anderen ­Herstellern am angenehmsten. Während der Fahrt unterstützen verschiedene Dienste den Fahrer, an erster Stelle der sehr gute Fahrspurassistent mit RealView-­Ansicht. Auch der Situation-Scan funktionierte im Test gut. Fährt man beispielsweise unerwartet von der Autobahn ab, so sucht das Gerät automatisch nach der nächsten Tankstelle oder einem Rastplatz. Der TMCpro-Dienst ist zwar nicht so gut wie etwa HD Traffic von TomTom, zeigt aber Verkehrsinformationen schnell und zuverlässig an.




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