Erpressung 20.06.2014, 09:00 Uhr

Nokia zahlte Millionensumme wegen Symbian

Ende 2007 hat Nokia mehrere Millionen Euro Lösegeld bezahlt. Die Erpresser hatten damit gedroht, Krypto-Keys für das Betriebssystem Symbian zu veröffentlichen. Der Fall wurde nie aufgeklärt.
(Quelle: tiero - Fotolia.com)
Der Handy-Hersteller Nokia ist vor einigen Jahren Opfer einer großangelegten Erpressung geworden. Wie der finnische Fernsehsender MTV Finland jetzt berichtete, hatten Ende 2007 unbekannte Täter damit gedroht, Verschlüsselungsfunktionen von Nokias damaligem Smartphone-Betriebssystem Symbian zu veröffentlichen. Die finnische Polizei hat den Vorfall mittlerweile gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt.
Die Konsequenzen wären für Nokia unter Umständen fatal gewesen: Denn nach einer Veröffentlichung der Schlüssel hätten Kriminelle diese dazu nutzen können, Schadsoftware für Symbian-Smartphones zu schreiben - die Plattform wäre dadurch unsicher geworden.
Um dies zu verhindern, ist Nokia auf die Forderungen der Erpresser eingegangen und hat diesen angeblich mehrere Millionen Euro Lösegeld gezahlt. Obwohl die Geldübergabe Anfang 2008 auf einem Parkplatz im finnischen Tampere unter der Regie der finnischen Polizei stattfand, konnten die Täter unerkannt entkommen. Die Beamten arbeiten bis heute an der Aufklärung des Falls - bislang noch ohne Erfolg.
Zum Zeitpunkt der Erpressung war Nokia mit deutlichem Vorsprung Marktführer im weltweiten Handymarkt - und auch im Smartphone-Segment. Mittlerweile spielt die Symbian-Plattform allerdings keine Rolle mehr: Schon seit einigen Jahren setzt der Handy-Hersteller, der vor kurzem von Microsoft übernommen worden ist, bei den meisten seiner Smartphone-Modelle auf Windows Phone als Betriebssystem. 




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