Akku-Probleme 16.09.2016, 14:24 Uhr

Samsung Galaxy Note 7: Mehr Schadensfälle als angenommen

Das Problem mit den explodierenden Akkus wird immer größer: Jetzt startete die US-Verbraucherschutzbehörde einen offiziellen Rückruf. Außerdem ist die Zahl der Schadensfälle größer als zunächst genannt.
Die Probleme rund um die defekten Akkus des Samsung Galaxy Note 7, die sich entzünden können, sind offenbar weit davon entfernt, gelöst zu sein. Jetzt hat die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC einen offiziellen Rückruf des Phablets gestartet, was deutlich stärker wirken soll als die erste freiwillige Rückrufaktion durch Samsung selbst. Damit wird Samsung jeglicher weitere Verkauf eines betroffenen Geräts untersagt, das gilt aber auch für Privatleute über Online-Plattformen wie Ebay, Craigslist oder Alibaba. Die Behörde erklärte, dass sie dieses Verbot auch auf rechtlichem Wege durchsetzen werde.
Interessant sind auch die Details, die in dem Rückruf genannt werden. So sind allein in den USA etwa eine Million Geräte betroffen, die vor dem 15. September ausgeliefert wurden. Dort wurden bis zu diesem Datum 92 Berichte zu überhitzenden Batterien registriert, die in 26 Fällen zu Verbrennungen und in 55 Fällen zu Sachschäden geführt haben. In Kanada gab es lediglich einen Vorfall bei 21.953 verkauften Note 7. Samsung hatte bisher nur von weltweit 35 Fällen gesprochen.
Der Vorsitzende der Behörde CPSC, Elliot Kaye, äußerte sich laut der Zeitung "The Washington Post" in einer Pressekonferenz und erklärte, dass laut Samsung der Akku etwas zu groß für das Gehäuse sei und so eingedrückt werde, das es einen in einigen Fällen  Kurzschluss gebe, der wiederum so viel Hitze erzeuge, dass es zum Feuer oder sogar einer Explosion kommen könne. Samsung hatte zunächst nur erklärt, dass das Problem auf eine mangelhafte Dichtung zwischen Anode und Kathode im Inneren des Akkus zurückzuführen sei.
Nachdem Samsung zunächst allgemein für seine schnelle Reaktion gelobt wurde, gab es nun auch Kritik von Kaye am späten offiziellen Rückruf: "Ich würde generell sagen, dass es kein Rezept für einen erfolgreichen Rückruf ist, wenn eine Firma diesen allein durchführen will."
Bisher lief der Austausch in den USA offenbar auch nicht sehr erfolgreich: So sollen bisher laut Tim Baxter, Präsident von Samsung Nordamerika, nur rund 130.000 der eine Million Geräte getauscht worden sein. Er wandte sich deshalb in einer Videobotschaft an die Kunden.




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