Nach Note-7-Debakel
12.10.2016, 14:00 Uhr
Samsung kappt Gewinnschätzung für vergangenes Quartal
Das Desaster um das brandgefährdete Phablet Galaxy Note 7 wird sichtbare Spuren in den aktuellen Quartalszahlen des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung hinterlassen.
Samsung rechnet wegen des Debakels mit seinem Smartphone Galaxy Note 7 mit deutlich weniger Gewinn. Der Hersteller schraubte seine Prognose für die Ergebnisse des eben zu Ende gegangenen dritten Quartals deutlich zurück.
Der südkoreanische Konzern rechnet für das vergangene Jahresviertel nun mit einem operativen Ergebnis von 5,2 Billionen Won (4,2 Mrd Euro) statt der zuvor erwarteten 7,8 Billionen Won. Die Umsatzprognose wurde am Mittwoch von 49 auf 47 Billionen Won reduziert. Die vorherige Schätzung hatte Samsung erst vergangene Woche veröffentlicht.
Der Konzern hatte am Dienstag sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 endgültig vom Markt genommen, nachdem auch vermeintlich sichere modifizierte Geräte in Brand gerieten. Seit Anfang September lief bereits eine weltweite Umtauschaktion für die erste Version.
Als mögliche Ursache für die Brände des inzwischen abgesetzten Smartphones Galaxy Note 7 wird laut Informationen aus Kreisen ein Fehler auch in den neuen Batterien für die Geräte vermutet. Samsung hatte nach dem ersten Rückruf Anfang September den Akku-Lieferanten gewechselt, doch auch mehrere neue Note 7 gerieten vergangene Woche in Brand. Samsung entschloss sich deshalb das Gerät ganz einzustellen.
Erste Erkenntnisse aus der Untersuchung der jüngsten Zwischenfälle wiesen auf ein Problem mit den neuen Batterien hin, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Eingeweihte. Sie seien nicht mehr von der Samsung-Firma SDI, sondern von der chinesischen Firma Amperex Technology gefertigt worden, einer Tochter des japanischen Konzerns TDK.
Als Quelle wurde eine Person mit Kenntnis der Gespräche zwischen Behörden und Samsung genannt. Der Konzern selbst äußerte sich bisher nicht zu den Ursachen der Brände.