18.10.2013, 11:24 Uhr
Smart TVs sind Usern nicht "smart" genug
Was Nutzer unter dem Begriff "Smart TV" verstehen, was ihnen dabei wichtig ist und was sie stört, ermittelte eine Studie von Replise. Dabei kam unter anderem heraus, dass die Mehrheit der Befragten eine ablehnende Einstellung gegenüber Smart TVs hat.
von Till Dziallas
Viele Nutzer deuten das Wort Smart TV als eine Funktion des Fernsehers: Bei Anfragen für Fernseher schreiben sie oft, der Fernseher "soll Smart TV haben"; andere Nutzer wiederum verwenden den Begriff in seiner eigentlichen Bedeutung als Gerät. Besonders wichtig sind den Nutzern bei Smart-TV-Geräten eine gute Qualität beim Abspielen von Videos über Apps oder aus dem Internet, das leichte Einstellen von Senderlisten und eine gute Programmverwaltung sowie problemloses Surfen im Internet. Das ergab die Social Media Studie "Smart TVs", für die der Social-Media-Monitoring-Anbieter Replise Beiträge und Unterhaltungen zum Thema Smart TV in sozialen Netzwerken untersuchte.
Mit Blick auf die Funktionen waren die Nutzer mit Geräten der Marke LG am meisten zufrieden und am wenigsten mit Geräten der Marke Philips. Philips konnte dagegen bei der Nutzerfreundlichkeit punkten und erzielte hier das beste Ergebnis. Im Themenfeld Benutzerfreundlichkeit wurden 104 Beiträge analysiert.
"Es wird deutlich, dass viele Nutzer Social-Media-Kanäle verwenden, um sich über Probleme auszutauschen", stellen die Autoren der Studie fest. Viele Nutzer finden Smart TVs bisher nicht "smart" genug. Probleme bereiteten den Nutzern demnach die Einstellung der Internetverbindung und die Verbindung von verschiedenen Geräten. Unzufrieden waren viele auch mit der Programmverwaltung. Als Schwierigkeit nannten sie etwa das Speichern der Einstellungen (Favoriten) oder das Finden bestimmter Sender. In einigen Beiträgen bezweifelten Nutzer auch die Zukunftsfähigkeit der Technologie.
"In allen betrachteten Themenfeldern findet sich eine Mehrheit negativer Einstellungen gegenüber Smart TVs", so das Fazit der Studie. Dagegen wurden konkurrierende Lösungen wie Smart Stick oder Apple TV in diesem Kontext tendenziell positiv kommentiert. Auch der NSA-Abhörskandal wirke sich auf die Beurteilung des Smart TV aus.
Betrachtungszeitraum der Studie war vom 01. Januar 2012 bis zum 31. August 2013. Die Abfrage brachte 19.542 Treffer, aus denen ein Sample von 1.661 Beiträgen zufällig ausgewählt wurde. Von den beobachteten Kanaltypen (Blogs, Videos, Foren, Twitter, Nachrichten, Facebook) waren Twitter (7.561 Posts), Facebook (3.557 Posts) und Foren (2.733 Posts) die ausschlaggebenden Informationsquellen. Im qualitativ ausgewerteten Sample war eine Analyse für Loewe, Sharp und Toshiba aufgrund der geringen Datengrundlage nicht möglich, der Vergleich konzentrierte sich daher auf die Marken Samsung, LG, Philips und Sony.