Studie
06.09.2018, 09:00 Uhr
Streaming auf dem Vormarsch - klassisches TV verliert
Fast zwei Drittel ihrer Fernsehzeit widmen die Deutschen dem klassischen, sogenannten linearen TV. Meistgenutztes Videoportal in Deutschland ist YouTube. Das zeigt der Digitalisierungsbericht Video der Landesmedienanstalten.
Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon gewinnen in Deutschland immer mehr Zuschauer, das klassische Fernsehen hält sich in der Gunst des Publikums - mit leichten Verlusten - stabil. Das geht aus dem Digitalisierungsbericht Video der Landesmedienanstalten (DLM) hervor, der in Berlin vorgestellt wurde.
Fast zwei Drittel (64,9 Prozent) ihrer Fernsehzeit widmen die Deutschen dem klassischen, sogenannten linearen TV. Video on Demand-Angebote (VoD) der US-Plattformen, zu denen auch das Portal YouTube und die Mediatheken von ARD, ZDF und der Privaten gehören, haben einen Anteil von knapp 30 Prozent.
Der Fernsehmarkt sei im Umbruch, sagte die DLM-Vorsitzende Cornelia Holsten. Sendungen, die die ganze Familie vor dem Bildschirm zusammenführten, gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen gebe es heute Gutscheinkarten für VoD im Supermarkt. So ist die traditionelle TV-Nutzung gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent zurückgegangen, VoD legte um fast 30 Prozent zu.
Meistgenutztes Videoportal in Deutschland ist YouTube, das von 34,2 Prozent der Bevölkerung regelmäßig angeklickt wird. Die Mediatheken der TV-Sender erreichen 31,2 Prozent der Bevölkerung. Fast jeder Dritte (29,3 Prozent) nutzt die Angebote von Amazon Prime, Netflix oder anderen Streaminganbietern. Für den Bericht wurden 7.500 Interviews mit Zuschauern geführt.