Das Gipfeltreffen: Oppo Find X5 Pro vs. Samsung Galaxy S22 Ultra
Rasant laden
Die großen 120-Hz-Displays brauchen viel Strom, doch die Hersteller haben entsprechend große Akkus mit 5.000 mAh eingebaut, die sich schnell laden lassen. Oppo ist hier im Vorteil, mit 80 Watt ist der Kraftspender in nur rund 40 Minuten wieder voll geladen, während Samsung mit 45 Watt fast doppelt so lange braucht. Zudem legen die Chinesen das schnelle Ladegerät im Gegensatz zu Samsung auch beim Kauf bei. Das Umweltargument erscheint hier vorgeschoben, da wohl kaum jemand bereits ein altes 45-Watt-Ladegerät zum Wiederverwenden in der Schublade hat, sondern dafür dann noch mal 25 Euro ausgeben muss.
Drahtlos füllt das Oppo den Akku mit immerhin noch 50 Watt, Samsung erreicht hier nur 15. Bei der Laufzeit setzen beide Smartphones keine neuen Maßstäbe und reichen nicht an das iPhone 13 heran, halten aber zumindest einen Tag durch, wobei das Find X5 Pro noch ein bis zwei Stunden mehr als das Galaxy S22 Ultra schafft.
Unterschiede gibt es auch bei den Kameras: Das Find X5 Pro hat eine rückwärtige Dreifachkamera mit einer Hauptlinse mit 50 Megapixeln und einer großen Blende von f/1.7, dazu gibt es einen 50-Megapixel-Weitwinkel und einen 13-Megapixel-Zoom für zweifache optische Vergrößerung. Bei der Software ist der neue Partner Hasselblad an Bord, dessen Schriftzug auf der Rückseite des Gehäuses prangt. Sie ermöglicht verschiedene Bildmodi und Bearbeitungsprogramme, in die man sich aber einarbeiten muss. Für den Nutzer, der vor allem im Alltag schnell gute Fotos machen will, ist das wohl weniger entscheidend. Doch auch er kann zufrieden sein, die Bilder wirken scharf und farbecht. Der Nachtmodus hellt stark auf, auch wenn das teilweise unrealistisch wirkt. Die 32-Megapixel-Frontcam schießt überdurchschnittlich gute Selfies.
Das Samsung bietet eine Linse mehr, dazu kommt die Hauptlinse auf 108 Megapixel Auflösung, sie hat aber eine etwas kleinere Blende von f/1.8. Im Standardmodus fotografiert die Kamera mit zwölf Megapixeln, dabei werden jeweils neun Pixel zusammengefasst, was mehr Lichtempfindlichkeit bringen soll.
Tatsächlich sieht der Nachtmodus noch etwas besser und vor allem natürlicher als beim Oppo aus. Unterstützt wird die Hauptlinse von einem Weitwinkel und gleich zwei Teleobjektiven, was einen dreifachen optischen Zoom ermöglicht – zumindest bei Tageslicht arbeitet dieser auch noch im maximal zehnfachen Hybridmodus sehr gut. Wie schon beim Vorgänger gibt es zudem den 100-fachen Digitalzoom, der aber keine brauchbaren Bilder liefert, weil er praktisch nicht zu fokussieren ist. Trotzdem hat das Galaxy S22 Ultra auf hohem Niveau bei der Hauptkamera die Nase noch leicht vorn.
Punkten kann der Koreaner zudem bei der Software: Samsung hat die Messlatte mit vier Betriebssystem-Updates und fünf Jahren Support für die Sicherheits-Updates hochgeschraubt, bei Oppo gibt es nur drei Major-Updates. Welche der beiden eigenen Benutzeroberflächen, die die Hersteller über Android 12 gelegt haben, einem besser gefällt, ist dagegen Geschmackssache.