Verschlüsselung 15.03.2016, 15:28 Uhr

US-Präsident Obama fordert staatliche Backdoors in Smartphones

US-Präsident Barack Obama hat in einem Interview erklärt, warum sich der Staat gerne eine Hintertüre zu verschlüsselten Smartphones offen halten möchte.
US-Präsident Barack Obama
(Quelle: Everett Collection - Shutterstock)
Ohne sich spezifisch zum laufenden Streit zwischen dem FBI und Apple zu äußern, hat sich US-Präsident Barack Obama klar für den Einbau von Backdoors in verschlüsselte Systeme ausgesprochen. In einem Interview mit Evan Smith, dem Chefredaktor der Texas Tribune, betonte der Politiker, dass es problematisch sei, undurchdringliche Systeme mit starker Verschlüsselung zu bauen.
Der Staat benötige die Möglichkeit, gegen Kinderpornografie und mögliche Terrorpläne vorgehen zu können. "Wenn man dieses Gerät nicht öffnen kann, wenn der Staat keinen Zugang bekommt, dann läuft jeder mit einem Schweizer Bankkonto in der Tasche herum", sagte er.
Stattdessen schlägt der US-Präsident vor, "ein System zu erstellen, bei dem die Verschlüsselung so stark und der Schlüssel so sicher wie möglich ist." Bei einer Untergruppe von Fällen müsse es jedoch einer kleinen Zahl von Personen möglich sein, auf die Daten zuzugreifen.
Zwar verstehe er in Hinblick auf die Snowden-Enthüllungen, dass viele US-Bürger nicht wollten, dass die Regierung einfach so jedes Smartphone anzapfen könne, das voller persönliche Daten sei. Gleichzeitig findet Obama aber die Angst, die viele US-Bürger wegen der Snowden-Affäre vor einem Schnüffelstaat hätten, übertrieben. Vielmehr müsse ein Mittelweg zwischen Überwachungsstaat und kompletter Geheimhaltung gefunden werden. "Derzeit erheben wir unsere Handys zum Fetisch über jeden anderen Wert, und das kann nicht die richtige Antwort sein", ist Obama überzeugt.




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