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26.06.2023, 12:50 Uhr
Huawei Watch Buds: Smartwatch mit Kopfhörern im Extra-Fach
Eine Smartwatch, in der Ohrhörer stecken? Lesen Sie im Testbericht, wie praxistauglich die Huawei Watch Buds tatsächlich sind.
Warum ist niemand schon viel früher auf diese Idee gekommen? Eine aufklappbare Smartwatch mit kleinen herausnehmbaren In-Ear-Kopfhörern, das klingt praktisch. Und die Huawei Watch Buds sind es auch. Die beiden Stöpsel werden in der zugehörigen Smartwatch direkt unter dem Zifferblatt aufbewahrt.
Sie sind wiegen jeweils nur vier Gramm und sind so zierlich, dass man zunächst befürchtet, dass es mit dem Klang nicht weit her sein kann. Doch die True-Wireless-In-Ears überraschen mit vollem Klang und knackigen Bässen.
Die Kopfhörer und die Smartwatch werden via Bluetooh mit dem Smartphone verbunden. Das klappt nicht nur mit Geräten des chinesischen Herstellers und anderen Android-Smartphones, sondern auch mit den iPhones von Apple. Zum Einrichten muss man allerdings die App Huawei Health installieren.
Ob links oder rechts ist gleich
Beim Einsetzen der Buds braucht man dann nicht mehr darauf zu achten, welcher Stöpsel in welches Ohr kommt. Die winzigen Kopfhörer sind in der Lage, ihren jeweiligen Aufenthaltsort selbst zu erkennen.
Über Touchflächen an den Kopfhörern lassen sich Anrufe und Medienwiedergabe steuern. Für Menschen mit etwas kräftigeren Fingern gestaltet sich das ein wenig fummelig. Auch bei der aktiven Geräuschunterdrückung muss man etwa im Vergleich zu den Airpods Pro von Apple einige Abstriche machen.
Über Touchflächen an den Kopfhörern lassen sich Anrufe und Medienwiedergabe steuern. Für Menschen mit etwas kräftigeren Fingern gestaltet sich das ein wenig fummelig. Auch bei der aktiven Geräuschunterdrückung muss man etwa im Vergleich zu den Airpods Pro von Apple einige Abstriche machen.
Die Huawei-Stöpsel hatten im Test nämlich Mühe damit, lautere Umgebungsgeräusche auszugleichen. Einen besseren Job machen jeweils zwei Mikrofone in jedem Ohrstöpsel beim Telefonieren. Von Gesprächspartnerinnen und -partnern auf der Gegenseite gab es zumindest am Klang der Anrufe nichts zu meckern.
In der Uhr aufbewahren und laden
Während andere In-Ear-Kopfhörer mit einer eigenen Ladeschale ausgeliefert werden, übernimmt bei den Huawei Buds die Smartwatch nicht nur die Funktion einer Aufbewahrungsschale, sondern auch die einer Ladestation. Mit einer Akkuladung kamen wir im Test rund drei Stunden lang über die Runden. Danach mussten die Stöpsel zum Laden in die Uhr zurück.
Die Smartwatch selbst wird induktiv geladen. Das funktioniert nicht nur mit dem mitgelieferten Ladekabel, sondern auf beliebigen Ladeschalen, die mit dem Qi-Standard arbeiten. Dass Huawei hier auf eine Eigenbrötlerei verzichtet hat, sollte in der Branche Schule machen, die noch zu oft auf jeweils spezifische Eigenlösungen setzt. Je nach Stromspareinstellung hält der Akku bis zu acht Tage durch.
Am Handgelenk wirkt die Smartwatch mit ihren Maßen von 47 mal 47,5 Millimeter nicht sehr dezent, aber auch nicht wuchtiger als viele Konkurrenzmodelle. Auch die Dicke von 15 Millimetern macht sich bemerkbar, eine Apple Watch Ultra beispielsweise trägt aber auch gut und gerne mit 14 Millimetern auf.
Gut ablesbares AMOLED-Display
Das AMOLED-Display misst 1,43 Zoll (466 mal 466 Pixel) und ist gut ablesbar. Wie die anderen Smartwatches von Huawei wartet auch unser Testkandidat mit diversen Fitnessfunktionen, Herzfrequenzmessung sowie Schlafanalyse auf und kann den Blutsauerstoffgehalt ermitteln.
Bedingt durch die Bauweise mit dem Klappscharnier ist die Buds-Watch allerdings nicht vollständig wasserdicht, sondern nur nach der Schutzklasse IPX7 (zeitweiliges Untertauchen) vor dem Eindringen von Wasser geschützt.
Bedingt durch die Bauweise mit dem Klappscharnier ist die Buds-Watch allerdings nicht vollständig wasserdicht, sondern nur nach der Schutzklasse IPX7 (zeitweiliges Untertauchen) vor dem Eindringen von Wasser geschützt.
Auch außerhalb des Schwimmbads vermisst man einige Funktionen, die sonst die Praxistauglichkeit von Smartwatches definieren. So fehlt eine Bezahlfunktion, da die Uhr Dienste wie Google Pay oder Apple Pay nicht unterstützt. Uns fehlte außerdem die Möglichkeit, eine E-SIM auf die Uhr zu laden, um auch ohne ein Smartphone in der Nähe telefonieren zu können.
Sehr genaue Herzfrequenzmessung
Die Herzfrequenz sowohl in Ruhe wie auch beim Sport wird sehr genau gemessen. Ein einfaches Einkanal-EKG zur Erkennung von Vorhofflimmern kann die Uhr aber nicht schreiben. Dafür punktet die Huawei Watch aber bei der Erfassung der sportlichen Aktivitäten, vor allem unter freiem Himmel. Die GPS-Aufzeichnungen der zurückgelegten Strecken sind zuverlässig und präzise.
Leider hält Huawei noch mal die Hand auf, wenn man die Fitnessdaten umfangreich mit Drittanbieter-Apps analysieren möchte. Denn ohne das kostenpflichtige Abo von Huawei Health Plus für 8 Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr läuft hier wenig.
Der Listenpreis für die Huawei Watch Buds inklusive der Kopfhörer beträgt 500 Euro, bei manchen Händlern ist sie aber auch schon etwas günstiger zu haben.
Fazit: Wem es vor allem darum geht, seine In-Ear-Kopfhörer ständig verfügbar zu haben, ohne nach einem separaten Ladeschälchen suchen zu müssen, wird von der Smartwatch-Ohrhörer-Kombination Huawei Watch Buds nicht enttäuscht. Die Stöpsel klingen gut und bewähren sich im Alltag.
Die Smartwatch gefällt mit dem innovativen Konzept, auch als Aufbewahrungs- und Ladeschale der Ohrstöpsel zu dienen. Dafür können andere Smartwatches mehr Sport- und Gesundheitsdaten erfassen und sind als mobiles Portemonnaie alltagstauglicher.