Wearable von Dasq
03.01.2017, 09:40 Uhr
Im Auge des Tigers: Smartwatch im Test
Die United-Navigation-Tochter Dasq hat mit der Tiger Smartwatch eine intelligente Uhr vorgestellt. Wir haben getestet, ob sich der Neuling gegen die Konkurrenz behaupten kann.
Smartwatches gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, neben den bekannten Markenherstellern wie Samsung, Apple, Sony und Co. finden sich vor allem im Internet etliche Geräte unbekannter Fabrikanten, die meist zu sehr günstigen Preisen vermarktet werden. Wer hier genauer hinsieht, erkennt aber oft, weshalb die Uhren für 30 Euro oder sogar weniger angeboten werden. Die Verarbeitung lässt oft zu wünschen übrig, die Akku-Kapazität ist gering oder es kommt ein veralteter Bluetooth-Standard zum Einsatz.
Auch beim Hersteller Dasq, einem Tochterunternehmen des Navi-Spezialisten United Navigation, will man ein Stück von Smartwatch-Kuchen abhaben und hat hierzu mit der Tiger Smartwatch ein erstes Gerät vorgestellt.
Die Entwickler verfolgten im Gegensatz zu Samsung und Apple einen weniger leichtgewichtigen Ansatz, mit 122 Gramm ist die Uhr eine echte Ansage am Handgelenk. Das polierte Metall macht dabei einen guten Eindruck, nur wenn man sehr genau auf die eingeprägten Ziffern und auf die Unterseite der Armbandaufnahmen blickt, erkennt man die etwas unsaubere Verarbeitung. Im Alltag dürfte das aber niemandem auffallen, zumal das Display mit seiner hohen Leuchtkraft (auch in der niedrigsten Stufe) sehr schön aussieht und mit klarer Darstellung überzeugen kann.Die Fläche des 1,22 Zoll-Screens wird gut genutzt, produktionsbedingt ist der untere Teil allerdings nicht benutzbar und demzufolge schwarz.
Simples Menü, gut strukturiert
An Features steht neben der Benachrichtigung über eingehende Messages auch der mittlerweile fast obligatorische optische Pulsmesser parat. Dieser lieferte auch dann ein gutes Ergebnis, wenn die Uhr nicht zu hundert Prozent auf dem Handgelenk auflag. Das kann man von etlichen anderen Uhren und Fitness-Armbändern nicht behaupten, manche Modelle muss man sehr stramm am Arm tragen, damit der Sensor zuverlässig arbeitet.
iPhone-Nutzer sollten sich die Anschaffung jedoch gut überlegen, denn beim Apple-Phone wird der beliebte WhatsApp-Messenger bislang nicht unterstützt. Aber auch Android-Fans sollten sich bewusst sein, dass sie den Funktionsumfang von Android-Wear-Uhren nicht erwarten dürfen, denn der Hersteller setzt auf ein proprietäres Betriebssystem. Und hierin ist auch ein wesentlicher Nachteil zu sehen, denn aus diesem Grund sieht es mit Erweiterungen wie zusätzlichen Apps oder einfach anderen Zifferblättern schlecht aus.
Die meisten User dürften aber mit dem Gebotenen zufrieden sein, denn neben diversen Fitness-Features wie Schrittzähler, Stoppuhr, Schlafanalyse etc. gibt es auch praktische Alltagshelfer wie einen integrierten Freisprecher (mit guter Sprachqualität), einen Fernauslöser für die Smartphone-Kamera inklusive Übertragung des Live-Bilds an die Uhr sowie einen gut spürbaren Vibrationsalarm.
Die App ist im Gegensatz zur Uhr optisch weniger ansprechend und eher nüchtern gehalten, dafür findet man sich hier ebenso schnell zurecht wie im Menü der Smartwatch. Social-Media-Fans könnten zudem die fehlende Integration von Portalen wie Runtastic, Endomondo und Konsorten kritisieren, bei der Tiger Smartwatch bleibt man mitsamt seinen Daten im eigenen Universum.
Insgesamt hat uns das Debüt von Dasq trotz einiger Kritikpunkte gut gefallen, die Uhr ist auch dank des 300-mAh-Akkus ein schöner Alltagshelfer, der bis zu zwei Tage bei normaler Nutzung durchhält. Weniger positiv ist das proprietäre Betriebssystem, zudem muss die Tiger Smartwatch bei einem Preis von 149,99 Euro durchaus die Konkurrenz von Herstellern wie etwa Asus fürchten, die mit ähnlich günstigen Geräten den uneingeschränkten Zugang zur Android-Welt bieten.