Hoher Quartalsverlust
20.01.2012, 10:00 Uhr
Sony Ericsson sagt leise Servus
Der Handy-Hersteller Sony Ericsson, der im Februar komplett vom Sony-Konzern übernommen wird, hat seine letzte eigenständige Quartalsbilanz vorgelegt - und muss in dieser einen hohen Millionenverlust ausweisen.
Der schwedisch-japanische Handy-Hersteller Sony Ericsson wird im Februar komplett im japanischen Elektronikriesen Sony aufgehen. Die jüngsten Quartalszahlen des Joint-Ventures dürften jetzt den bisherigen Partner Ericsson noch einmal in seiner Entscheidung bestätigt haben, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen.
So endet die 10-jährige Zusammenarbeit der beiden Konzerne mit einem hohen Verlust im vierten Quartal in Höhe von 207 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahresquartal konnte Sony Ericsson immerhin noch einen Mini-Gewinn von 8 Millionen Euro in die Bilanzbücher schreiben. Auch der Umsatz ging im Jahresvergleich deutlich zurück: von 1,5 auf 1,3 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr 2011 muss das Gemeinschaftsunternehmen sogar ein Minus von 247 Millionen Euro verbuchen.
Immerhin konnte der Handy-Hersteller den durchschnittlichen Verkaufspreis pro Gerät von 136 im vierten Quartal 2010 auf aktuell 143 Euro in die Höhe schrauben - im Vorquartal lag dieser allerdings mit 166 Euro noch deutlich höher. Insgesamt konnte Sony Ericsson im Berichtszeitraum gerade einmal 9 Millionen Handys ausliefern, trotz des boomenden Smartphone-Marktes. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es noch 11,2 Millionen Geräte, im Vorquartal lag diese Zahl bei 9,5 Millionen.
Die Abwärtstendenz, die sich in allen wichtigen Kennzahlen widerspiegelt, erklärte Sony-Ericsson-Chef Bert Nordberg insbesondere mit der harten Konkurrenz und den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch habe sich die Flutkatastrophe in Thailand negativ auf die Geschäftsbilanz ausgewirkt. Als Erfolg verbuchte der Manager immerhin die strategische Neuausrichtung: So stellt Sony Ericsson derzeit sein Portfolio komplett auf Smartphones um. Dadurch habe man im vierten Quartal 2011 bereits rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes durch den Verkauf dieser Modelle generiert.