Jahresbilanz 22.02.2017, 16:02 Uhr

Telefónica kommt nicht aus den roten Zahlen

Telefónica Deutschland muss – insbesondere aufgrund der Integration von E-Plus – für das vergangene Geschäftsjahr 2016 einen Verlust von 176 Millionen Euro ausweisen. Der Umsatz ging um 4,9 Prozent zurück.
Der Netzbetreiber Telefónica Deutschland hat vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt - und die Bilanz fällt durchwachsen aus.
So reduzierte sich der Gesamtumsatz im Berichtszeitraum um 4,9 Prozent von 7,888 auf 7,503 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Sonder- und Spezialeffekten) stieg hingegen um 3,8 Prozent auf 1,828 Milliarden Euro - unterm Strich blieb aber ein Verlust von 176 Millionen Euro stehen, der vor allem "planmäßigen Abschreibungen im Zuge der Integration von E-Plus sowie der Netzkonsolidierung" geschuldet sei. Immerhin konnte das Minus im Vergleich zum Jahr 2015 (-383 Millionen Euro) deutlich reduziert werden. 
Auch beim Mobilfunk-Serviceumsatz musste Telefónica einen Rückgang hinnehmen: Im Jahresvergleich reduzierte sich dieser - unter Einbeziehung regulatorischer Effekte - um 1,7 Prozent auf 5,437 Milliarden Euro. Als Ursache nannten die Münchner insbesondere das wettbewerbsintensive Marktumfeld. Der Umsatz im Festnetzgeschäft belief sich auf 981,5 Millionen Euro und gab damit ebenfalls nach - um 5,9 Prozent.
Dennoch zeigte sich der neue CEO Markus Haas durchaus zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. So sei die Integration von E-Plus in weiten Teilen abgeschlossen, ebenso die Neuausrichtung der Markenarchitektur. O2 sei nun klar als Premiummarke im Konzern positioniert, während Blau mit einem neuen Tarifportfolio die preisbewusste Kundengruppen adressiert, so der Manager, der zum 1. Januar die Nachfolge von Thorsten Dirks angetreten hatte. Zudem habe man beim geplanten Stellenabbau, der Konsolidierung des Shop-Netzes und der Reduzierung von Büroflächen Schritte nach vorne gemacht.
Verbesserungen will Telefónica Deutschland auch beim Netzausbau erzielt haben: Zum 31. Dezember 2016 habe die LTE-Abdeckung knapp 80 Prozent erreicht. In diesem Jahr soll der Ausbau weiter voranschreiten; eine Verbesserung bei der Netzperformance soll Kunden im Jahresverlauf zugutekommen.

Telefónica zählt 44,3 Millionen Mobilfunkkunden

Telefónica Deutschland gewann eigenen Angaben zufolge im Jahresverlauf 2016 1,28 Millionen Vertragskunden hinzu. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse insgesamt legte ebenfalls zu und erreichte mit 44,3 Millionen zum Jahresende einen neuen Höchstwert. Auch die Zahl der DSL-Retailkunden stieg leicht auf 2,1 Millionen. Inklusive Festnetzaktivitäten belief sich die Zahl der Kundenanschlüsse zum Ende des Geschäftsjahres auf 49,3 Millionen (2015: 48,4 Millionen). 
Für das Jahr 2017 prognostiziert Telefónica Deutschland ein eher schwieriges Marktumfeld. So würden sich 2017 regulatorische Entscheidungen besonders stark auf das Geschäft auswirken, wie das Unternehmen betonte. So habe die Bundesnetzagentur (BNetzA) zum 1. Dezember 2016 die Mobilfunkterminierungsentgelte um 34 Prozent auf 1,1 Cent verringert. Hinzu komme die europaweite Abschaffung der Roaming-Gebühren im Juni dieses Jahres. Der Umsatz aus Mobilfunkdienstleistungen werde vor diesem Hintergrund um 3 bis 4 Prozent zurückgehen, so die Einschätzung der Münchner.
Dennoch bekräftigte Telefónica Deutschland den Dividendenausblick von Juli vergangenen Jahres. Der Hauptversammlung am 9. Mai 2017 in München soll eine Dividendenerhöhung auf 0,25 Euro (2015: 0,24 Euro) vorgeschlagen werden. Weitere Anhebungen für die beiden Folgejahre werden angestrebt.




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