Verärgerte Händler: Bei Telefónica ist Sand im Getriebe

Händlerstimmen:

„Wir können die Preise der Hotline nicht darstellen“
„Innerhalb eines Jahres nach der O2-Umfärbung unserer ehemaligen Base-Shops haben wir mit einem Absatzeinbruch um 50 Prozent zu kämpfen. Die Akzeptanz von O2 ist ganz anders, und so sind unsere Shops nicht mehr pro­fitabel. Früher wurden wir als Vertriebspartner wahrgenommen, heute sind wir für viele ehemalige Bestandskunden nicht mehr der primäre Ansprechpartner. Ein Problem ist, dass wir im Gegensatz zu den eigenen Kanälen des Netzbetreibers keine scharfen Zähne mehr haben. Wir können die Preise, die die Hotline machen kann, nicht darstellen. Zudem sind die Produkte starr und nicht marktgerecht, sie lassen uns als Unternehmer wenig Spielraum. Das Bestandskundengeschäft war immer unsere wichtigste Einnahmequelle, doch nun ist es größtenteils weggebrochen.“
„Die Shops wurden aus der Base-Vermarktung gedrängt“
„Bei Telefónica muss man sich fragen, ob Partnershops und Fachhandel noch eine Rolle in der Planung spielen. Zuerst werden die Shops aus der Base-Vermarktung gedrängt. Dann wird ausgerechnet mit Base eine hochaggressive Discount-Konkurrenz mit bestem Markenimage aus der Taufe gehoben, die den Telefónica-Shops schwer zusetzt. Das könnte beabsichtigt sein, immerhin haben die Shops durchweg ablehnend auf die ‚Yourfone-Migration‘ reagiert und sorgen so für ein O2-Überangebot an vielen Standorten, das auch bei Telefónica unnötige Kosten verursacht. Dem Handel wird kein Argument für den Verbleib im System gelassen. Ich frage mich, ob man eine solche Selbstmordkampagne wirklich stoppen kann, wenn eine ausreichende Zahl an Partnern verschwunden ist. Tatsächlich werden viele verbliebene Partner dann ebenfalls so stark geschwächt sein, dass sie für die Marke nichts mehr tun können.“
„Das Vertriebsmodell passt nicht mehr“
„Telefónica hatte versprochen, 30 Prozent mehr Frequenz in die Fläche zu bringen. Damit sollten die niedrigeren Provisionen kompensiert werden. Doch es gibt kaum mehr Werbung und keine Aktionen mehr. So sind die Quoten für die dringend notwendigen Boni nicht zu erreichen. Und zu allem Überfluss macht uns die Kunden-Hotline heftig Konkurrenz. Das ganze Vertriebsmodell passt einfach nicht mehr.“
„Es wird irgendwann einen Riesenknall geben“
„Es brodelt gewaltig bei den Shop-Betreibern. Ich glaube, dass es irgendwann einen Riesenknall geben wird. Viele Standorte rechnen sich nicht mehr. Die Kommunikation stimmt nicht, es gibt keinen Dialog mehr. Das ist nicht das Modell, dem wir zugestimmt haben.“




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