Künstliche Intelligenz 02.03.2017, 09:57 Uhr

Vision von Telefónica: "Ein Gehirn für das Netz"

Telefónica zeigte auf dem Mobile World Congress in Barcelona unter anderem den neuen Assistenten „Aura“ und verschiedene Anwendungen aus dem Internet of Things.
(Quelle: MWC)
Nicht weniger als künstliche Intelligenz will Telefónica in seine Netze einführen. Unter dem Namen „Aura“ soll den Kunden ein digitaler Assistent bereitgestellt werden, der ihre Informationen sammelt und zum Service nutzbar macht. Telefónica-CEO Jose Maria Alvarez-Pellete erklärte bei der Vorstellung auf dem Mobile World Congress die Motivation für das Projekt so: „Was ist, wenn wir unserem Netz ein Gehirn geben könnten?“
Aura soll die „vierte Plattform des Konzerns“ neben den Netzen, den Diensten und der IT-Infrastruktur werden. Für die Kunden des Netzbetreibers wird sich Aura als App zeigen, über die auf diversen Wegen Kontakt mit Telefónica aufgenommen werden kann. Das kann zum Beispiel per Sprachbefehl erfolgen, wobei das Interface im Netz und nicht auf den Endgeräten installiert ist. Es soll natürliche Sprache auch im Kontext verstehen, wobei Microsoft – Cortana lässt grüßen – an der Entwicklung beteiligt ist.
Über Aura können Kunden ihre Daten in den Diensten von Telefónica einsehen und so optimieren. Der Carrier wird es aber wohl auch zur Vermarktung nutzen, etwa wenn man dem Kunden einen Film oder ein Fußballspiel zum Ansehen verkauft. Auch Partner will man einbinden, so ist zum Beispiel Amazon dabei, weshalb es möglich sein soll, Aura über Alexa anzusprechen. Telefónica will den Kunden im Rahmen des Datenschutzes zudem die volle Kontrolle über ihre Informationen einräumen.
Ein wichtiger Aspekt wird der Kundendienst sein, der über Aura verbessert werden soll. Schnellere Hilfe bei Problemen, das Anstoßen von Servicevorgängen und die Konfiguration von Endgeräten wie Routern sind Bestandteile des Systems. Angesichts der vielen Probleme des Netzbetreibers mit seiner Hotline könnte Aura hier Abhilfe schaffen. Aura soll noch dieses Jahr eingeführt werden, Telefonica-Deutschland-Chef Markus Haas erklärte am Rande des MWC, dass Deutschland zu den ersten Ländern gehören werde.
Neben Aura war auch das Internet der Dinge ein großes Thema auf dem Messestand des Anbieters. So wurde eigens eine spezielle IoT-Softwareplattform namens ­„Geeny“ entwickelt. Sie soll es anderen Unternehmen ermöglichen, vernetzte Produkte für Endkunden anzubieten. Mit den auf der Geeny-Plattform laufenden Geräten können Endkunden in Zukunft smarte Geräte mit Anwendungen kombinieren oder miteinander vernetzen und haben dabei immer den Überblick über die Verwendung ihrer Daten. Konkrete Beispiele gab es am Stand in Form eines smarten Hundehalsbands, eines digitalen Lost & Found Trackers sowie einer intelligenten Gasflasche zu sehen.




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