Kurz vor dem Oktoberfest sind nun endlich Handy-Telefonate in der Münchner U-Bahn möglich. Wo es bislang lapidar hieß „Kein Netz" können Fahrgäste nun fröhlich weiter telefonieren. Möglich ist dies derzeit jedoch nur im Kernnetz, das die U-Bahnstationen Marienplatz, Odeonsplatz, Karlsplatz, Hauptbahnhof, Sendlinger Tor und Theresienwiese, sowie die etwa 4,5 km langen Tunnelstrecken dazwischen umfasst.

Bis zum Jahressende sollen der Ostabschnitt der U2 zur Neuen Messe München und der Nordast der U6 zur Allianz Arena folgen; eine Vollversorgung soll dann bis Ende 2011 erreicht sein.

Im Vorfeld war in München lange kontrovers über Handy-Empfang in der U-Bahn diskutiert worden. Die Mehrheit der Kunden habe dies stets abgelehnt, erklärte Herbert König, Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Nach einigen brutalen Übergriffen in der U-Bahn hatte jedoch die Polizei den Mobilfunkempfang in der U-Bahn aus Sicherheitsgründen befürwortet. „Daraufhin haben wir ohne Verzug gemeinsam mit den Mobilfunkbetreibern alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen", so König.

Insgesamt sollen nun mehr als 250 Antennen und 100 Verstärkereinheiten auf zirka 75 km Tunnelstrecke mit 89 unterirdischen Bahnhöfen montiert werden. Ziel der Netzbetreiber ist nicht nur GSM, sondern auch UMTS in der U-Bahn nutzbar zu machen.