Aufsteiger gegen Spätstarter: View 20 und V40 ThinQ im Test
OLED vs. LCD
Trotz gleicher Diagonale von 6,4 Zoll zeigen sich beide Displays sehr unterschiedlich: Während LG einen OLED-Bildschirm verbaut, der vor allem bei der Darstellung von dunklen Flächen Vorteile hat, setzt Honor auf ein günstigeres LC-Display. Dieses ist zwar ebenfalls scharf und hell, gerade im direkten Vergleich fällt es jedoch leicht zurück. Gefallen können die umfangreichen Einstellungen und die gute Anpassung der Helligkeit. Der Konkurrent bietet aber nicht nur eine höhere Auflösung, sondern auch bei den Farben eine sehr schöne natürliche Darstellung.
Unterschiedliche Konzepte gibt es bei der Platzierung der Frontkameras: LG hat eine typische Notch, eine Aussparung im Display, die knapp ein Drittel der Bildschirmbreite am oberen Rand beansprucht, um die zwei Linsen der Frontcam und einen Lautsprecher unterzubringen. Das Honor hat in der linken oberen Ecke des Bildschirms ein rundes Loch mit 4,5 Millimetern Durchmesser, das die Linse der Selfiecam aufnimmt. Optisch ist das die elegantere Lösung.
Wenn es um die Geschwindigkeit geht, gibt sich keines der beiden Geräte die Blöße. Der Kirin-980-Prozessor von Huawei bringt das Honor im Antutu-Benchmark auf über 275.000 Punkte, was es zu einem der aktuell schnellsten Android-Geräte macht. Hier helfen auch die satten 8 GB Arbeitsspeicher in der Top-Version. LG bietet hier „nur“ 6 GB und mit dem Snapdragon 845 den Top-Prozessor des Vorjahres von Qualcomm. Damit erreicht es 240.000 Benchmark-Punkte, was ebenfalls sehr gut ist, angesichts des Preisunterschieds zum günstigeren Konkurrenten auch mehr sein könnte. In der Praxis sind die Unterschiede aber praktisch irrelevant. Allerdings wird das LG unter Belastung deutlich wärmer als der Konkurrent.
Beim Datenspeicher steht es dann wieder unentschieden: Mit 128 GB bietet das LG zwar nur die Hälfte der getesteten Top-Version des Honor, doch dafür hat es einen Slot für eine MicroSD-Karte zur Erweiterung. Es kommt auch mit dem aktuellen Android 9 in der Kombination mit der hauseigenen Oberfläche Magic UI und einigen überflüssigen Apps. LG bringt das V40 ThinQ dagegen noch mit der alten Version 8 und nennt auch keinen konkreten Termin für ein Update – hier merkt man, wie alt die Entwicklung eigentlich ist. Die Benutzeroberfläche ist mit einigen horizontalen Menüs gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile gut zu bedienen.