Mobilfunknetz
02.11.2021, 15:15 Uhr
Vodafone stellt auf nächste 5G-Entwicklungsstufe um
Bis 2023 will Vodafone mit 5G-Standalone sein gesamtes 5G-Netz zum Echtzeit-Netz ausbauen. Die neue Technik soll die Latenzzeiten spürbar verringern und beispielsweise die Steuerung von Maschinen in Echtzeit ermöglichen.
Vodafone will sein 5G-Mobilfunknetz in Deutschland flächendeckend auf die nächste Entwicklungsstufe umstellen, die ohne die Vorgängertechnik LTE auskommt. Das kündigte das Unternehmen in Düsseldorf an. Dabei sollen sämtliche 5G-Antennen und das Kernnetz auf "5G-Standalone" migriert werden.
Die neue Technik verringert die Daten-Laufzeiten (Latenz) spürbar und ermöglicht beispielsweise die Steuerung von Maschinen in Echtzeit. "Unser 5G-Netz reagiert dann so schnell wie das menschliche Nervensystem und braucht immer weniger Strom, um Daten zu übertragen", sagte der Deutschland-Chef von Vodafone, Hannes Ametsreiter.
Theoretisch können damit bis Ende 2022 die Reichweite des neuen Standards von derzeit 10 Millionen Menschen auf 60 Millionen erhöht werden. In der Praxis wird die Zahl der Nutzer allerdings viel geringer ausfallen, weil bislang nur wenige Smartphone-Modelle der Hersteller Samsung und Oppo "5G Standalone" unterstützen.
Vor diesem Hintergrund halten sich die Vodafone-Wettbewerber auch noch mit einem großangelegten Ausbau der neuen Technik zurück: Die Deutsche Telekom testet "5G Standalone" seit Februar in Garching bei München, hat bislang aber noch keinen größeren Live-Betrieb in der Fläche angekündigt. Wettbewerber Telefónica (O2) hat unter anderem mit Virtual-Reality-Gaming-Anwendungen in einem Testnetz mit "5G Standalone" experimentiert.