CeBIT-Eröffnung 06.03.2012, 11:43 Uhr

Alles Wolke

Angela Merkel hat gestern Abend die CeBIT 2012 offiziell eröffnet. Die Zeichen für einen erfolgreichen Messeverlauf stehen gut - die Branche wähnt sich im Aufwind. 
Prominente Redner, eine Live-Schaltung zur Raumstation ISS und heiße brasilianische Rhythmen - im Rahmen einer glamourösen Gala hat gestern Abend Bundeskanzlerin Angela Merkel die CeBIT 2012 offiziell eröffnet.
Tatsächlich hat die Branche derzeit Grund zum Feiern: Viele ITK-Unternehmen sehen sich trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen gut aufgestellt - und auch die CeBIT selbst verzeichnet das zweite Jahr in Folge wieder ein Ausstellerplus. Dieses Mal werden 4.200 Firmen aus 70 Ländern ihre Neuheiten auf dem Messegelände in Hannover präsentieren; als CeBIT-Partnerland nimmt dabei Brasilien einen besonderen Platz ein.
Trotz der ausgelassenen Stimmung fand die Bundeskanzlerin in ihrer Eröffnungsrede auch mahnende Worte. "Wir können in vielen Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnik noch deutlich besser werden", so Merkel. Der Maßstab dürfe dabei nicht Europa, sondern müsse die ganze Welt sein.
In diesem Zusammenhang forderte sie einmal mehr eine Bildungsoffensive für Menschen, die bislang noch nicht an den digitalen Technologien teilhaben können. Zudem müsse der schnelle Ausbau der Breitbandnetze weiterhin mit Macht vorangetrieben werden.

Fokusthema Sicherheit

Auch das Thema Sicherheit - das Leitmotto der CeBIT 2012 - nahm die Kanzlerin in ihrer Rede auf. So warnte sie mit deutlichen Worten vor den Risiken, die von einer vernetzten Welt ausgehen können - und forderte die Industrie auf, für Vertrauen bei den Verbrauchern zu werben.
"Es ist wichtig, dass man vertrauen kann", mahnte Merkel. Und: Man müsse sicher sein, dass die Daten nicht verschwinden oder von anderen benutzt werden. Damit griff die Kanzlerin gezielt die Ängste und das Misstrauen vieler Nutzer gegenüber neuer Technologien wie beispielsweise Cloud Computing auf. 
Für Firmen wie Google hingegen sind solche Vorbehalte anscheinend eher Bedenkenträgerei. Themen wie Vertrauen oder Sicherheit suchte man zumindest in der Rede von Ex-Google-Chef Eric Schmidt vergebens. Vielmehr beschwor der Manager die nächste Revolution der IT-Industrie - die Überwindung des globalen digitalen Grabens.
Das Ziel müsse es sein, alle Menschen miteinander zu vernetzen. Bislang könnten erst zwei Milliarden Menschen das Internet nutzen, nur eine Milliarde hätten ein Smartphone, so Schmidt. Das werde sich aber schon in den kommenden 12 Jahren komplett geändert haben.
Am Ende dieser Entwicklung steht laut Schmidt eine soziale Revolution - eine globale Gemeinschaft von Gleichen. Denn vernetzte Menschen könnten Informationen jederzeit frei tauschen - aller Zensur-Bemühungen repressiver Staaten zum Trotz. "Internettechnologie ist wie Wasser - es findet seinen Weg."




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