Smartphone-Oberklasse 16.10.2015, 08:50 Uhr

Vorsprung durch Schutz: Das Sony Xperia Z5 im Test

Das neue Sony-Topmodell ­Xperia Z5 ist eins von wenigen Oberklasse-Smartphones, die auch mal ein Bad vertragen. Der Test zeigt, ob es sich auch sonst im alltäglichen Einsatz bewähren kann.
Ein Smartphone wird in seinem Leben leider auch mal nass, was selbiges oft jäh beendet. Nur wenige Hersteller legen aber gerade in der teuren Oberklasse Wert auf wasserdichte Gehäuse. Während Samsung inzwischen die Abdichtung bei den aktuellen Galaxy-S6-Modellen wieder abgeschafft hat, setzt Sony auch beim neuen Xperia Z5 wieder auf Schutz gemäß den Normen IP65/68.
Dafür muss es bis zu 30 Minuten dicht halten, was im Test kein Problem darstellte. Dabei haben es die Japaner nun geschafft, auf die lästige Schutzklappe über dem Micro-USB-Ladestecker zu verzichten, lediglich der selten gebrauchte Schacht für die Nano-SIM und MicroSD-Karte muss sorgfältig mit einer Abdeckung verschlossen werden.
Das Design des neuen Smartphone-Modells bietet keine Überraschungen, da es sich stark am Vorgänger Z3+ orientiert. Das kantige, 7,3 Millimeter dünne Gehäuse hat einen Rahmen aus Metall und eine Rückseite aus gehärtetem Glas, das matter ist als früher. Die Verarbeitung des 154 Gramm schweren Smartphones ist erstklassig.

Bildergalerie
Mit gleich drei neuen Smartphone-Krachern präsentiert sich Sony Mobile auf der IFA. Telecom Handel zeigt die ersten Bilder des Xperia Z5, Xperia Z5 Compact und des Xperia Z5 Premium.

Neu ist der Fingerabdrucksensor an der rechten Seite, der im rund 1,4 Zentimeter langen Einschaltknopf untergebracht ist. Diese Erkennung funktioniert gut und entsperrt das Gerät aus dem Ruhemodus in etwa einer Sekunde. Gewöhnungsbedürftig ist aber die Positionierung der recht kurzen Lautstärkewippe weit unten an der rechten Seite des Gehäuses.

Schnell und hitzig

Unter der Haube verrichtet mit dem Snapdragon 810 der gleiche Prozessor wie im Vorgänger seinen Dienst. Der Qualcomm-Chip hat jeweils vier Kerne mit 2,0 und 1,5 GHz und ist in Kombination mit üppigen 3 GB Arbeitsspeicher schnell: Im Antutu-Benchmark erreichte er knapp 60.000, was das Gerät auf ein Niveau mit anderen Topmodellen bringt.
Sony Xperia Z5 Testübersicht
Die Probleme mit starken Temperaturen auf der Rückseite, die diesen Prozessor schon bei anderen Smartphones betrafen, traten im Test nach wenigen Minuten mit rechenintensiven Programmen auch bei uns auf – so schlimm, dass das Gerät seine Tätigkeit zum Abkühlen einstellen musste, kam es allerdings nicht.
Beim Display bietet Sony gewohnt gute Kost: 5,2 Zoll Diagonale, Full-HD-Auflösung und sehr scharf. Es entsteht auf Bildern und Videos fast ein 3D-Effekt, allerdings könnte die Helligkeit etwas besser sein. Praktisch ist, dass sich der Touchscreen auch mit nassen Fingern bedienen lässt, allerdings wollte der seitliche Sensor den Daumen des Testers in diesem Zustand nicht mehr erkennen. Auch der Doppelklick auf das Display zum „Aufwecken“ funktionierte nicht immer.
Bei der Bedienung erweitert Sony An­dro­id 5.1 mit Xperia UI relativ stark um eige­ne Elemente, Themen und Apps. Zumindest geht auch auf dieser Oberfläche alles schön flüssig vonstatten; ob die vielen Ergänzungen immer praktisch sind, das mag jeder Anwender für sich entscheiden. Gut ist, dass Sony im Z5 trotz der ordentlichen 32 GB internem Speicher noch einen MicroSD-Slot für bis zu 200 GB große Karten einbaut.

Klasse Knipser

Ein Highlight ist die Kamera, die jetzt maximal 23 Megapixel Auflösung bietet. Sie fokussiert sehr schnell und hat eine geringe Auslöseverzögerung. Auch die direkte Kamerataste an der Seite und der helle LED-Blitz sind ein Plus.
Bei Videos fällt auf, wie schnell sich die Kamera automatisch auf bewegte Objekte scharf stellen kann. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der große Erfassungsbereich des Weitwinkelobjektivs, außerdem fehlt ein Bildstabilisator. Die Frontkamera bietet wieder 5,1 Megapixel und macht ebenfalls gute Bilder.
Der Akku ist mit 2.900 mAh üppig dimensioniert, im Alltag indes erreichte das Smartphone Laufzeiten von knapp zwei Tagen, was eher Durchschnitt ist.




Das könnte Sie auch interessieren