Marktübersicht
22.09.2020, 11:37 Uhr
DECT-Telefone: Ende der Experimente
Das Angebot von schnurlosen Telefonen und Mobilteilen für Router wird immer schmaler. Vor allem das Segment der Design-Telefone scheint zu verschwinden.
Die Hersteller von schnurlosen Telefonen haben schon vieles versucht, um ihre Produkte auch zu höheren Preisen verkaufen zu können. Da gab es wie zuletzt von Panasonic Kombinationen zwischen Heimtelefon und GSM-Handy, die Nutzern nur noch ein Endgerät ermöglichen sollten. Sie erwiesen sich in der Praxis dann aber als zu teure DECT-Telefone und gleichzeitig auch schwere und unpraktische Handys für unterwegs. Auch der Versuch, mit Touchscreens und dem Android-Betriebssystem Smartphone-Erlebnisse ins Heim zu bringen, war wenig erfolgreich, da dies offenbar kaum dem Bedürfnis der Kunden entsprach. Mit dem Gigaset SL930 ist hier gerade das letzte Produkt vom Markt verschwunden.
Lange sah es wenigstens so aus, als könnten Design-Telefone neue Märkte mit spendierfreudigen Kunden erschließen. Das DECT-Telefon sollte sich mit neuen Formen, Materialien und Farben auch in edle Wohnumgebungen einfügen und so zum Lifestyle-Artikel werden. Vor allem Philips zeigte hier etwa mit dem geschwungenen Luceo Innovatives, auch Motorola setzte bei einigen Modellen auf dieses Thema und selbst Bang & Olufsen hatte mal DECT-Telefone im Portfolio. Doch diese Anbieter sind kaum noch aktiv, denn inzwischen scheint klar, dass die meisten Kunden einfach nur solide Telefone wollen und kaum bereit sind, mehr für eine besondere Optik auszugeben. Design-Innovation beschränkt sich heute vor allem noch auf die Einführung neuer Farben, wie Gigaset dieses Jahr bei der bunten CL390-Serie zeigt.
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