Staatsministerin für Digitales
28.03.2018, 15:20 Uhr
Dorothee Bär: Zaghafte Freundschaft
Mit Aussagen zu Flugtaxis statt Breitbandausbau hat Dorothee Bär die Digitalbranche noch vor ihrem Antritt als neue Staatsministerin für Digitales polarisiert. Die Erwartungen reichen von Hoffnung bis Resignation.
Wenn man Dorothee Bär bei den vielen Interviews, die sie als eine der aktuell gefragtesten Bundespolitikerinnen überhaupt momentan führen muss, genauer beobachtet, bekommt man den Eindruck: Das ist eine Frau mit breitem Kreuz. Eine, die was aushält. Die sich nicht so leicht aus dem Konzept bringen lässt. Zum Glück, kann man von ihrer Warte betrachtet wohl sagen, denn kaum einem Politikvertreter blies der Gegenwind der Kritiker schon vor Amtsantritt so vehement ins Gesicht wie der neuen Staatsministerin für Digitales. Seit die 39-jährige CSU-Politikerin in einem Gespräch mit Marietta Slomka im ZDF deren Nachfrage zum Glasfaserausbau unverhohlen als langweilig vom Tisch wischte und dafür lieber über Flugtaxis sprach, scheiden sich an ihrer Personalie die Geister.
Die Einschätzungen gehen dabei weit auseinander – von „Himmelschreiende Fehlbesetzung!“ bis zu „Endlich mal eine, die groß denken kann!“ ist alles dabei. Auf der einen Seite stehen die Politikverdrossenen, die beklagen, dass von einer Regierung, die einen Heimat-, aber keinen Digitalminister benennt, in Sachen Digitalisierung sowieso nichts zu erwarten sei. Die anderen verweisen darauf, dass die neue Große Koalition das Thema durchaus ernst zu nehmen scheint: 13 Seiten des Koalitionsvertrags sind ausschließlich der Digitalisierung gewidmet.
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