Social Media
08.10.2019, 16:19 Uhr
Studie: Facebook wird älter
Die Jugend wandert zum Tochternetzwerk Instagram ab und nimmt das Werbebudget mit. Lässt sich Facebook dennoch weiterhin als wirksamer Anzeigenkanal nutzen?
Abseits der breit geführten Debatte über Kryptowährung und vom Kampf gegen Fake News bleibt das Kerngeschäft von Facebook das Social Networking. Hier geht es nicht zuletzt darum, die Netzwerke des Technologiekonzerns durch Werbung zu monetarisieren. Hört man Sheryl Sandberg zu, so läuft es hier richtig rund. „Unsere Werbeeinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent. Der Umsatz mit mobilen Anzeigen belief sich auf 15,6 Milliarden US-Dollar und trug rund 94 Prozent zum gesamten Anzeigenumsatz bei“, fasste die Facebook-Managerin (COO) den Finanzbericht zum zweiten Quartal 2019 zusammen. Doch liest man in den letzten Wochen auch von anderen Entwicklungen, die Werbungtreibende auf Facebook verunsichern.
Eine Studie von Emarketer ergab für den deutschen Markt eine doch sehr drastische Veränderung der Zielgruppen auf Facebook. So prognostiziert der amerikanische Marktforscher für 2019 einen Nutzerzuwachs von nur 0,1 Prozent, was kaum mehr als 20.000 Facebook-Usern entspricht. Darüber hinaus soll sich das Alter der Nutzer merklich verändern. 2,2 Prozent der User unter 35 Jahren verlassen das Netzwerk, in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen entspricht das über 170.000 Usern. Neue Gesichter kommen demnach nur bei den älteren Facebook-Nutzern dazu.
Eine Entwicklung, die auch Helge Ruff, Geschäftsführer von OneTwoSocial, beobachtet: „Die Nutzerstruktur ist deutlich gereift, was dadurch zu erklären ist, dass die Zielgruppe unter 16 Jahren eher auf Instagram zu finden ist und nicht mehr nachwächst.“ So erklärt sich auch ein Bericht des US-amerikanischen Fachmagazins Digiday, wonach Werbungtreibende ihr Budget zunehmend von Facebook zu Instagram verschieben – also mit der Zielgruppe mitwandern. Doch das alternde Facebook verliert damit keinesfalls seinen Reiz. Denn Unternehmer und Marketing-Verantwortliche, die sich mit den Veränderungen des Netzwerks beschäftigen und dessen Stärken im Blick behalten, können davon profitieren.
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