Report
12.11.2018, 13:30 Uhr
Das vernetzte Auto: Kampf ums Cockpit
Das Auto entwickelt sich vom Fortbewegungsmittel zum heiß umkämpften Internet-Endgerät. Hersteller und Web-Giganten buhlen um einen Platz im Armaturenbrett.
Am 18. September 2018 stürzte der Aktienkurs des Navi-Pioniers TomTom um 30 Prozent ab. Grund für den Crash war eine Unternehmensmeldung: Google verkündete, dass man ab 2021 Autos der Marken Renault, Nissan und Mitsubishi mit einem Infotainment-System auf Android-Basis ausstatten werde. Damit wird der Markt für Stand-alone-Navigationssysteme auf einen Schlag ärmer, denn wer braucht schon ein Navi, wenn er Google Maps im Autoradio haben kann? Das holländische Unternehmen TomTom, das 2001 das erste mobile Navigationssystem für Kraftfahrzeuge auf den Markt brachte, steht vor einer schwierigen Situation, sagt Analyst Jos Versteeg in der „FAZ“: „Das macht TomToms Bemühungen, mit Google und Apple in der Automobilindustrie zu konkurrieren, ziemlich hoffnungslos.“
Der Deal zwischen Google und der Allianz der drei Autobauer ist nur ein Beispiel dafür, wie im Moment um den Platz am Armaturenbrett gekämpft wird. Dort, wo früher einmal der UKW-Empfänger saß, findet sich heute immer häufiger ein Touchscreen-Display, das als Multimedia-Zentrale fungiert. Es ist quasi das Spiegelbild des Smartphones, steuert Telefonate, Kurznachrichten, Musik – und natürlich auch das Navigationssystem.
Telecom Handel
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