Das Kreuz mit dem Kreuz
Vorbeugen statt leiden
Erst einmal: bewegen! Dabei gilt: „Es gibt keine ,richtigen‘ oder ,falschen‘ Bewegungen“, erklärt Uwe-Folker Haase; er ist Diplom-Sportwissenschaftler und arbeitet für die Techniker Krankenkasse. Forschungen hätten gezeigt, dass es je nach Situation und Körperkraft angenehmere, günstigere oder ungünstigere Bewegungen gibt.
Wer allerdings jede belastende Bewegung, wie zum Beispiel das Vorbeugen mit rundem Rücken, vermeide, der schone sich am Ende zu sehr. „Es ist wie beim Sport“, so Haase weiter. Kraft und Ausdauer steigern sich nicht durch Vermeiden von Belastungen, sondern durch ihre allmähliche Intensivierung. Statt sich nach Vorschriften wie „Halte stets den Rücken gerade“ zu richten, sei es deshalb besser, „den Körper möglichst vielfältig zu bewegen und zu trainieren, um ihn belastbarer zu machen“, erklärt Haase.
Häufiges bewusstes Wechseln zwischen günstigen Standpositionen und Entlastungshaltungen beugt demnach Rückenschmerzen vor, weil die verschiedenen Rückenstrukturen unterschiedlich beansprucht und einseitige Belastungen vermieden werden. Hilfreich ist zudem, im Alltag möglichst viel in Bewegung zu bleiben, beispielsweise die Treppe hochzusteigen, statt den Aufzug zu nehmen und zwischendurch immer wieder Übungen einzubauen, die den Rücken entlasten.
Und: Es ist wichtig, rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, um mit ihm gemeinsam einen genauen Trainingsplan und vielleicht auch den Besuch einer sogenannten Rückenschule zu besprechen. Angebote dazu gibt es bei Fitness-Studios, Krankenkassen oder auch Ergo- und Physiotherapeuten.