Im Interesse des Handels
Sinn und Unsinn eines Gremiums
Frank Schipper, Geschäftsführer eines Euronics-XXL-Markts in Lüdinghausen, Nordrhein-Westfalen, stimmt Schlüter zu – zumindest in Teilen. „Es gibt allgemein weniger Händlerbeiräte, und viele Unternehmen konzentrieren sich dabei auf die eigenen Filialen oder Partnershops.“
Der freie Mobilfunkfachhandel habe dabei an Bedeutung verloren – werde in die zweite oder gar dritte Reihe gedrängt (siehe Interview). Ein weiteres Indiz für den Bedeutungsschwund des Handels ist für ihn: Einige Handy-Hersteller wie beispielsweise Nokia oder Motorola, die früher sehr starke Interessensvertretungen des Handels hatten, haben diese in den vergangenen Jahren gestrichen.
Aber auch der Telekom-Beiratsvorsitzende Torsten Böhm räumt ein: „Natürlich gibt es immer zwei Interessenslagen. Unsere Aufgabe ist es, die Schnittmenge der gemeinsamen Interessen immer weiter zu vergrößern.“ Allein deshalb lohne sich auch der Aufwand, in den Gremien vertreten zu sein. Als Beiratsvorsitzender hat er einige Pflichttermine – die Teilnahme auf den Sitzungen, an Workshops sowie Arbeitskreisen und Beteiligung an Pilotprojekten, um neue Produkte zu testen. „Monetär rechnet sich das nicht, aber es ist immer wichtig, sich für eine Sache einzusetzen“, betont er.
Um dann noch zwei Wünsche in Richtung Telekom zu äußern: „Es wäre schön, wenn der Beirat frühzeitig in neue Projekte einbezogen würde, manchmal geschieht dies zu spät, wenn eine Entscheidung schon gefallen ist.“ Die Beiräte seien aber näher am Markt und könnten oftmals besser einschätzen, ob ein Tarif oder Produkt sich verkaufen lässt. Und der zweite Wunsch? Böhm lächelt: „Kontinuität, sowohl in der Strategie als auch bei den Verantwortlichen für den Vertrieb.“