Wenn die Knochensäge streikt
Wenn die Knochensäge streikt (Teil 2)
Aber es gibt auch die verschiedensten Glühbirnen, Sicherungen sowie Ersatzteile für Rasierer. „Vom Laden allein könnten wir nicht leben“, sagt Jürgen Schwanzer und legt unterdessen einen neuen Receiver in sein Firmenfahrzeug. „Aber darauf verzichten könnten wir auch nicht. Der Laden gehört einfach dazu, und die Leute kommen gerne. Der eine, um eine Glühbirne zu holen, der Nächste bringt sein kaputtes DECT-Telefon, und ein anderer will vielleicht einfach nur kurz ein Schwätzchen halten. Man kennt ja auch jeden.“
Die meisten Kunden des Betriebs sind Stammkunden, die schon seit Jahren kommen. „Die vertrauen auf das, was wir sagen“, weiß Schwanzer. Wenn zum Beispiel ein Kunde eine kaputte Gefriertruhe habe, dann heiße es einfach: „Schwanzer, bring mir a neue Truhe.“ Die Lieferung sei dann meist schon im Preis enthalten. „Wir beraten unsere Kunden ehrlich, und die wissen das“, mischt sich der Seniorchef ein. „Wenn man die Leute über’n Tisch zieht, dann kommen die nie mehr wieder. Das wäre tödlich für uns.“ Und sein Sohn ergänzt: „Wir legen großen Wert darauf, gute Qualität zu verkaufen, denn wenn ein Gerät ständig Probleme macht, dann fällt das erst mal nicht auf den Hersteller zurück, sondern auf uns.“ „Schwanzer, was hast du mir da für einen Mist verkauft?“, heiße es dann. „Service und Kundennähe, das schreiben wir ganz groß.“ Er schließt die Ladeklappe, geht nach vorn und schwingt sich auf den Fahrersitz. Der Receiver muss ausgeliefert werden.
Kaffee und Kekse
Die Kosslowskis (Name von der Redaktion geändert), ein älteres Ehepaar, erwarten Jürgen Schwanzer schon. Er betritt die Wohnung mit dem neuen SAT-Receiver unter dem Arm und macht sich gleich an die Arbeit. „Möchten Sie auch eine Tasse Kaffee?“ Die Kundin hält die Kaffeekanne hoch. Jürgen Schwanzer lehnt dankend ab. Er kniet auf dem Fußboden und schließt das neue Gerät an. Die Kosslowskis beobachten vom Sofa aus fasziniert, wie er arbeitet. Darüber vergessen sie fast ihren Kaffee. Vor einem Jahr erst sind sie aus Berlin hergezogen.
„Herr Schwanzer war schon öfter hier. Und jetzt geh’ ich ihm schon wieder auf’n Keks“, sagt Frau Kosslowski. „Das ist doch mein Job“, entgegnet er ruhig und erklärt dem Ehepaar geduldig, wie der neue Receiver funktioniert. Bevor er geht, speichert Jürgen Schwanzer einige Fernsehprogramme in die Favoritenliste des Receivers. „Sie schauen doch so gerne Verkaufskanäle. Ich stelle das wie beim letzten Mal so ein, dass Sie die ganz leicht finden.“ Danach schnappt sich Jürgen Schwanzer das Verpackungsmaterial. „Bis zum nächsten Mal“, verabschiedet sich das Ehepaar.
Die Kosslowskis (Name von der Redaktion geändert), ein älteres Ehepaar, erwarten Jürgen Schwanzer schon. Er betritt die Wohnung mit dem neuen SAT-Receiver unter dem Arm und macht sich gleich an die Arbeit. „Möchten Sie auch eine Tasse Kaffee?“ Die Kundin hält die Kaffeekanne hoch. Jürgen Schwanzer lehnt dankend ab. Er kniet auf dem Fußboden und schließt das neue Gerät an. Die Kosslowskis beobachten vom Sofa aus fasziniert, wie er arbeitet. Darüber vergessen sie fast ihren Kaffee. Vor einem Jahr erst sind sie aus Berlin hergezogen.
„Herr Schwanzer war schon öfter hier. Und jetzt geh’ ich ihm schon wieder auf’n Keks“, sagt Frau Kosslowski. „Das ist doch mein Job“, entgegnet er ruhig und erklärt dem Ehepaar geduldig, wie der neue Receiver funktioniert. Bevor er geht, speichert Jürgen Schwanzer einige Fernsehprogramme in die Favoritenliste des Receivers. „Sie schauen doch so gerne Verkaufskanäle. Ich stelle das wie beim letzten Mal so ein, dass Sie die ganz leicht finden.“ Danach schnappt sich Jürgen Schwanzer das Verpackungsmaterial. „Bis zum nächsten Mal“, verabschiedet sich das Ehepaar.