Einschätzung der Sanierer
22.05.2020, 09:30 Uhr
Ein Drittel der Karstadt-Kaufhof-Filialen nicht zu retten
"Von den insgesamt 172 Warenhäusern könnten am Ende im Idealfall vielleicht fast zwei Drittel weiter machen", sagt der vorläufige Sachwalter der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Das würde die Schließung von mindestens 58 Häusern bedeuten.
Gut ein Drittel der Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof ist nach Einschätzung der Sanierer nicht zu retten. "Von den insgesamt 172 Warenhäusern könnten am Ende im Idealfall vielleicht fast zwei Drittel weiter machen", sagte der vorläufige Sachwalter der Warenhauskette, Frank Kebekus, der Wirtschaftswoche. Das würde die Schließung von mindestens 58 Häusern bedeuten.
"Wir haben allen Beteiligten klargemacht, dass 80 Häuser 'im Feuer' stehen", sagte Kebekus. Doch gebe es für mehr als ein Dutzend dieser Filialen noch Hoffnung. "Wenn es für diese Standorte noch Zugeständnisse von Vermietern und anderen Beteiligten gibt, kann es dort durchaus weiter gehen", so Kebekus.
Andere Filialen seien dagegen selbst durch Zugeständnisse der Vermieter und der Beschäftigten nicht zu retten. "Es gibt Warenhäuser, die sich nicht profitabel betreiben lassen, selbst wenn das Unternehmen keinen Cent Miete zahlen müsste."
Die Corona-Krise habe die Warenhauskette in eine äußerst schwierige Lage gebracht. "Wir gehen von einer Milliarde Umsatzverlust in diesem Jahr aus und rechnen auch nicht damit, dass die Kunden im kommenden Jahr wieder so einkaufen werden wie vor Corona. Das heißt, bis Ende 2022 könnten die Umsatzeinbußen sogar auf insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro steigen", erklärte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. Der Konzern könne deshalb nur mit harten Einschnitten überleben.