Änderungen für gewerbliche Händler
10.05.2017, 14:00 Uhr
eBay: Kostenlose Retouren verbessern die Händler-Visibility
eBay schraubt weiter an der Kundenfreundlichkeit seiner Angebote. Händler, die sich beim Thema Retouren kulant geben, werden mit verbesserter Visibility belohnt. Zudem verlangt der Marktplatz mehr Ordnung auf den Produktdetailseiten.
Ab Sommer 2017 werden eBay-Verkäufer, die großzügige Rücknahmefristen (mindestens 30 Tage) sowie kostenlose Rücksendungen anbieten, von dem Online-Marktplatz mit einer verbesserten Sichtbarkeit ihrer Angebote belohnt. Dafür führt eBay neue Suchfilter ein, mit denen Käufer speziell nach Angeboten mit kostenloser Rücksendung suchen können. Diese Angebote werden zudem entsprechend gekennzeichnet. Außerdem plant eBay in Marketing-Kampagnen speziell auf Angebote mit kostenlosen Rückgaben und großzügigen Rückgabefristen hinzuweisen.
Umgekehrt will das Unternehmen aber auch den Verkäufern, die von Retouren-Missbrauch betroffen sind, in Zukunft besser zur Seite stehen. So könnten einerseits Käufer, die großzügige Rückgaberegelungen missbrauchen, ab sofort besser identifiziert werden. Zum anderen würden präventive Maßnahmen gegen Käufer eingeführt, die Rückgaberegelungen missbrauchen, so ein eBay-Sprecher.
Auch in Sachen internationaler Versand gibt sich der Marktplatz verkäuferfreundlich: Ab sofort werden in vielen Ländern der Region "weltweit" verspätet zugestellte Artikel nicht mehr in die Quote nicht fristgemäß verschickter Artikel eingerechnet - vorausgesetzt, der Händler hat die Bestellung pünktlich verschickt. Dafür wird es künftig noch wichtiger für Verkäufer, innerhalb Deutschlands und Europas schnell zu versenden: Ab 20. August 2017 ändert sich für Verkäufer mit Top-Bewertung die Quote nicht fristgemäß verschickter Artikel von vier Prozent auf drei Prozent.
eBay will Produktbilder der Händler nutzen dürfen
Zudem versucht eBay, seine Produktdetailseiten weiter zu professionalisieren. Zwar wolle der Marktplatz keinesfalls in die Gestaltungshoheit der Händler im Fließtext eingreifen, beteuert eine Sprecherin. Dafür wird die Anordnung von Basisinformationen auf der Artikelbeschreibung ab September 2017 aber standardisiert.
Dann ist es Händlern bei eBay nicht mehr gestattet, Kontaktinformationen in Artikelbeschreibungen, Bildern, im Verkäuferprofil und in eBay Shops einzubinden. Verkäufer und Käufer sollen zukünftig nur noch über die Nachrichten-Tools von eBay wie "Meine Nachrichten" oder "Preisvorschlag" Kontakt zueinander aufnehmen.
Auch die Einbindung von Links ist künftig nur noch erlaubt, um Produktvideos in die Artikelbeschreibung zu integrieren. So will eBay sicher stellen, dass der Klick wirklich auf dem Marktplatz bleibt - und nicht im eigenen externen Online Shop des Verkäufers landet.
Noch eine wichtige Neuerung: Der Online-Marktplatz fordert ab Herbst seine Händler auf, ihm das Recht der Nutzung ihrer Artikelbilder und Produktinformationen einzuräumen. So möchte eBay den Katalog kontinuierlich verbessern, um das Verkaufen bei eBay immer einfacher und erfolgreicher zu machen. Wer seine Bildrechte nicht abtreten will oder kann, auf den kommt viel Arbeit zu: Er muss die Bilder aller angebotenen Artikel regelkonform ändern oder gegen Bilder aus dem eBay-Produktkatalog austauschen.
eBay schraubt aktuell viel an seinem Angebot. Davon profitieren vor allem größere und professionell aufgestellte Verkäufer. So kündigte der Marktplatz im April Angebotsrabatte für besonders wachstumsstarke Händler an.