Corona-Krise: So kommen Händler an Soforthilfen heran

Auf Länderebene: Bayern als Vorreiter

Nicht nur der Bund selbst, auch die jeweiligen Länder bieten darüber hinaus entsprechende Hilfspakete an, die derzeit noch ganz unterschiedlich ausfallen und ständig Aktualisierungen unterworfen sind. Diese dürften durch ihren Soforthilfe-Charakter gerade für kleinere Händler relevanter sein als die bundesstaatlichen Maßnahmen.
Händler, die sich über die konkreten Maßnahmen in ihren Bundesländern informieren wollen, gehen derzeit am Besten den Weg über die Industrie- und Handelskammer (IHK): Diese hat auf ihren Internet-Portalen alle relevanten Informationen übersichtlich aufbereitet und aktualisiert diese kontinuierlich.
Über den „IHK-Finder“ findet man schnell die für das eigene Bundesland zuständigen Vertretungen und deren Web-Auftritte - in Deutschland gibt es insgesamt 79, die für unterschiedlich große Regionen zuständig sind.
Ein weiterer Weg führt zu den Internet-Auftritten der Wirtschaftsministerien der einzelnen Bundesländer, die natürlich ebenfalls umfangreich informieren. Zur Übersichtsseite mit allen Links geht es hier entlang.  
Besonders zügig schreitet derzeit Bayern voran: Die bayerische Staatsregierung hat zehn Milliarden Euro an finanziellen Hilfen für betroffene Unternehmen angekündigt. Das Geld soll per Schnellantrag und möglichst unbürokratisch verteilt werden. Hierbei gibt es - zusätzlich zu den genannten Bundes-Maßnahmen - diese Möglichkeiten:
  • Die LfA Förderbank Bayern erweitert ihren Bürgschaftsrahmen auf 500 Millionen Euro, Ausfallbürgschaften bis zu 80 und 90 Prozent werden möglich. Erster Ansprechpartner für Unternehmen hier ist immer die Hausbank. Einen Kredit können Firmen mit einem Jahresumsatz bis 500 Millionen Euro bentragen, sowie Personen in den freien Berufen. Diese Kredite können für den Betriebsmittelbedarf und die kurzzeitige Umschuldung verwendet werden. Maximal können zehn Millionen Euro als Darlehen beantragt werden.

  • Soforthilfe für Betriebe bis 250 Mitarbeiter (auch Gastronomie, Tourismus, Einzelhandel, Kultur etc.): Es wartet eine bis zu 30.000 Euro schwere schnell abrufbare Unterstützung. Die Abwicklung läuft über die Bezirksregierung. Zum Antragsformular geht es hier.

  • Bayernfonds für Firmen, die kurz vor der Insolvenz stehen: Im absoluten Notfall kann sich der Freistaat an Unternehmen beteiligen, um Betriebe am Laufen zu halten.
Die Maßnahmenpakete der einzelnen Länder ähneln sich und werden derzeit entsprechend abgesteckt. Übergreifend bieten sich noch folgende Optionen:

Bürgschaftsbanken und Bundes- und Landesbürgschaften

Grundsätzlich können Kleinunternehmer, Mittelständler und Freiberufler in aktuellen Corona-Zeiten von Bürgschaftsbanken profitieren. Die Bürgschaftsbank ist ein nicht-gewinnorientiertes Förderinstitut.
Vergleichbare Institute gibt es in jedem Bundesland - angefangen von der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH über die Bürgschaftsbank Hessen GmbH bis hin zu Bürgschaftsbank Thüringen GmbH. Sie alle bieten 80-prozentige Ausfallbürgschaften bis 1,24 Millionen Euro Bürgschaftsvolumen bei mangelnden Sicherheiten an. Gesellschafter der Bürgschaftsbank sind die Spitzeninstitute der Kreditwirtschaft, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie zahlreiche (Fach-)Verbände. Die Bürgschaftsbank arbeitet nicht gewinnorientiert, weshalb nur geringe Gebühren anfallen. Im Falle der Ablehnung eines Bürgschaftsantrags fallen in der Regel keine Kosten an. Eine Ausfallbürgschaft kostet eine einmalige Bearbeitungsgebühr und eine jährliche Bürgschaftsprovision.
Einen Schritt weiter gehen Bundes- und Landesbürgschaften. Sie richten sich an KMU und größere Firmen. Auch hier unterscheiden sich die Konditionen je nach Bundesland. Die Regel scheint eine maximale 50- bis 80-prozentige Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite zu sein, schreibt Onlinehaendler-News.de. Auch die Höhe der Landesbürgschaften kann demnach variieren: In strukturschwachen Regionen werden Bürgschaften bis 20 Millionen Euro übernommen; in anderen Regionen können diese auch höher ausfallen.




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