Arbeitsmarkt 27.04.2023, 14:23 Uhr

HDE meldet Rekordbeschäftigung im Einzelhandel

Rund 3,1 Millionen Beschäftigte arbeiten im Einzelhandel. Dies sei laut HDE der höchste Beschäftigungsstand seit 20 Jahren. Gleichzeitig fordert der Handelsverband mehr Wertschätzung für die Ausbildung.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth
(Quelle: HDE/Hoffotografen)
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai meldet der Handelsverband Deutschland (HDE) eine neue Rekordbeschäftigung in der Branche und weist auf die große Bedeutung des Einzelhandels als Arbeitgeber und Ausbilder hin.
"Mit mehr als 3,1 Millionen Beschäftigten ist der Einzelhandel einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die Branche baut seit Jahren immer weiter Beschäftigung auf – trotz aller Krisen. Wir haben aktuell den höchsten Beschäftigungsstand seit 20 Jahren erreicht. Das ist in diesem schwierigen Umfeld eine große Leistung", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Dies dürfe allerdings nicht über die demografischen Herausforderungen hinwegtäuschen, die die Branche auch als einen der größten Ausbilder des Landes treffen werden, so Genth weiter. Die beiden Kernberufe des Handels - Kaufleute im Einzelhandel sowie Verkäufer - gehörten zu den am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen in Deutschland. Jährlich würden rund zehn Prozent aller Ausbildungsverträge in diesen beiden Kernberufen geschlossen.

Kampf um Fachkräfte

Der Kampf um Arbeits- und Fachkräfte spitzt sich laut HDE auch im Einzelhandel weiter zu. Die Handelsunternehmen hatten Anfang des Jahres trotz Rekordbeschäftigung zusätzlich rund 50.000 weitere offene Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Einer aktuellen Studie zufolge liegt die tatsächliche Anzahl sogar bei rund 120.000 offenen Stellen.
Den Arbeits- und Fachkräftemangel sieht der Verband inzwischen als einen einer der größten Bremsklötze für das Wirtschaftswachstum. Er fordert die Politik auf, die zunehmenden Herausforderungen der Unternehmen bei der Stellenbesetzung fortan noch stärker in den Blick zu nehmen und gezielte Weiterbildung sowie ein modernes und unbürokratisches Zuwanderungsrecht zu fördern. Zudem sei es von zentraler Bedeutung, jungen Menschen die Attraktivität der dualen Berufsausbildung sowie die sehr guten Aufstiegschancen im Handel besser zu kommunizieren.
Von der Politik fordert der HDE weiterhin einen modernen Arbeitszeitrahmen. Dazu gehöre vor allem der Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Arbeitszeit. Dies sei neben dem Ausbau qualitativer Betreuungsangebote einer der zentralen Bausteine, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern.




Das könnte Sie auch interessieren