Kritik
23.08.2023, 13:18 Uhr

Tarifverhandlungen im Einzelhandel: HDE attackiert Ver.di

Der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisiert die Gewerkschaft Ver.di für ihr Verhalten in den aktuellen Tarifverhandlungen im Einzelhandel.
(Quelle: nitpicker/Shutterstock)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) äußert Kritik an Ver.di wegen der langwierigen Tarifverhandlungen im Einzelhandel. Konkret bemängelt der HDE die fehlende Einigungsbereitschaft der Gewerkschaft und warnt vor den Folgen der aktuellen Verzögerungstaktik. Durch den geringen Verhandlungsspielraum, den die Ver.di-Landeskommissionen aus der Bundeszentrale erhielten, müsse man für die Zukunft über eine zentrale Aushandlung des Einzelhandelstarifs im Bund nachdenken, machte der Verband deutlich.
Laut dem HDE hätten die Arbeitgeber während der bisher rund 45 Verhandlungsrunden bundesweit bereits mehrere Angebote vorgelegt und nachgebessert. Auf der Gewerkschaftsseite hingegen sehe man keinen ernsthaften Willen zur Einigung.
Dazu Steven Haarke, Tarifgeschäftsführer des HDE: „Auf der Arbeitgeberseite koordinieren wir die ersten Angebote zum Einstieg in die Tarifrunde sehr eng. Wenn es aber gegen Ende der Verhandlungen darum geht, tragfähige Lösungen zu finden, haben alle Arbeitgeberkommissionen die notwendige Beinfreiheit. Genau das fehlt auf der Ver.di-Seite.“ Und weiter: Falls Ver.di weiterhin den dezentralen Verhandlungsansatz im Einzelhandel entwerte, müsse in Zukunft konsequenterweise zentral verhandelt werden, so Haarke weiter.
Zum Hintergrund: Die Tarifrunde im Einzelhandel gestaltet sich auch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten herausfordernd. Faktoren wie Inflation, Wirtschaftskrise und Kaufzurückhaltung erschweren die Situation im Handel. Dies beeinflusst die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aller Handelsunternehmen, auch wenn sie unterschiedliche Belastungsfähigkeiten aufweisen.




Das könnte Sie auch interessieren