Raten- und Rechnungskauf 16.08.2019, 09:15 Uhr

Klarna expandiert mit "Klarna Instore" in den Einzelhandel

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna weitet sein Angebot für den stationären Einzelhandel aus. Mit "Klarna Instore" können jetzt auch deutsche Händler ihren Kundinnen und Kunden den Kauf auf Rechnung und den Ratenkauf anbieten.
(Quelle: Klarna)
Der Zahlungsanbieter Klarna geht mit "Klarna Instore" in Deutschland an den Start. Payment-Dienstleister bietet diesen Rechnungs- und Ratenkauf für den stationären Einzelhandel bereits in den USA, in UK, in Skandinavien und in den Niederlanden an. Robert Bueninck, Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Klarna, betont, dass der Zahlungsanbieter das Ziel verfolge, die Klarna-Bezahlmethoden online und offline verfügbar zu machen. Wenn Händler den Raten- oder Rechnungskauf einführen, sollen sie ihre Umsätze steigern können. Bueninck berichtet, dass Händler in ersten Pilottests mit Klarna Instore bis zu 60 Prozent Umsatzsteigerung erzielen konnten.
Klarna Instore ist für Händler interessant, deren Kunden teurere Einkäufe tätigen und diese nicht sofort bezahlen wollen. Im April 2019 hatte Klarna bereits in Kooperation mit Visa die "Klarna Card" eingeführt, die in eine ähnliche Richtung zielt. Mit der Karte können Verbraucher überall, nicht nur online, bezahlen und flexibel entscheiden, wann und wie sie für ihre Einkäufe bezahlen möchten.

So funktioniert Klarna Instore

Für Klarna Instore brauchen die Kunden am Point-of-Sale ihr Smartphone und sie müssen volljährig sein. Wenn jemand mit dem Service einen Rechnungs- oder Ratenkauf machen will, sendet das Kassenpersonal dem Kunden eine E-Mail oder eine SMS mit einem Link zu einer Zahlungsseite - dem Klarna Checkout. Dort wählt der Kunde die gewünschte Zahlart und führt die weiteren Schritte aus. Er erhält eine digitale Rechnung im Namen des Händlers an seine E-Mail-Adresse und der Bezahlvorgang ist abgeschlossen.
Mit diesen kleinen Aufstellern weisen der Fashion-Händler NA-KD und Klarna auf die Möglichkeit des Rechnungs- oder Ratenkaufs hin
Quelle: Klarna
Das klingt auf den ersten Blick etwas umständlich. Ein Unternehmenssprecher weist darauf hin, dass Klarna eine "Pre-Fill-Funktion" verwendet, wenn der Kunde bereits bekannt ist. Dann werden seine Daten automatisch in das Formular eingesetzt. Zudem koste auch die herkömmliche Beantragung eines Ratenkredits im stationären Handel Zeit.
Eine weitere Hürde dürfte sein, dass viele Konsumenten Klarna als Zahlungsanbieter nicht kennen. Das Unternehmen muss also in die Markenbekanntheit allgemein investieren und direkt am Point-of-Sale für den neuen digitalen Rechnungs- und Ratenkauf werben.

Konditionen für den Raten- und Rechnungskauf

Entscheiden sich Kunden für den Kauf auf Rechnung, haben sie ein Zeitfenster von 14 Tagen, um die Rechnung zu begleichen. Für einen Aufpreis können sie die Frist für das Bezahlen der Rechnung um bis zu zwei Monate verlängern.

Beim Ratenkauf mit Klarna Instore können Kunden zwischen einem fixen oder einem flexiblen Ratenkauf wählen. Beim fixen Ratenkauf, der von Klarna ab einer Kaufsumme von 45 Euro angeboten wird, fallen für den Kunden 9,99 Prozent Sollzinssatz an. Die Laufzeit beträgt zwischen 6 und 24 Monaten.

Für den flexiblen Ratenkauf fällt ein Sollzinssatz in Höhe von 11,95 Prozent an. Kunden können die Raten bei Klarna mit einem monatlichen Mindestbetrag in Höhe von 6,95 Euro zurückzahlen oder den offenen Restbetrag auf einmal begleichen.

Start mit Sennheiser, NA-KD und Uzwei

Die Fashion-Händler NA-KD und Uzwei sowie Sennheiser haben Klarna Instore bereits implementiert. Wie viel Gebühren der Handel für Klarna Instore zahlt, teilt Klarna nicht mit. Wenn der Kunde Klarna als Zahlungsmittel auswählt und den Kauf abschließt, zahlt Klarna zunächst die komplette Kaufsumme abzüglich der Gebühr an den Händler, bevor Klarna das Geld vom Kunden erhält.
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Quelle: Ebner Media Group



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