Erleichterung für Händler
26.04.2016, 10:45 Uhr
Paydirekt startet mit Händlerkonzentratoren
Paydirekt gibt Gas und startet ein für Händler vereinfachtes Verfahren: Sie müssen nun nicht mehr selbst mit allen beteiligten Banken verhandeln, sondern können dies einem Dienstleister überlassen.
Um das Payment-Verfahren der deutschen Banken und Sparkassen anbieten zu können, mussten die Online-Händler bisher mit bis zu acht Banken-Dachverbänden einzeln die Konditionen für Paydirekt aushandeln. Nun können die Shop-Betreiber auf die Dienste Dritter zurückgreifen: Sogenannte Händlerkonzentratoren können jetzt stellvertretend für den Händler mit den Geldinstituten verhandeln und dieses Paket dann an die Händler weitergeben.
Als erster Händlerkonzentrator ist der Payment Service Provider Concardis mit an Bord. Concardis verhandelt mit allen beteiligten Banken und Sparkassen eine gültigen Preis für Paydirekt-Transaktionen. Neben der technischen Anbindung erhalten Shop-Betreiber so gleichzeitig die kaufmännische Abwicklung aus einer Hand.
Einfacher und schneller
"Der Händlerkonzentrator macht die Integration von Paydirekt einfacher und schneller möglich. Ein Aspekt, der vor allem für kleinere und mittlere Händler wichtig ist. Darüber hinaus legen wir mit dem Händlerkonzentrator-Modell eine wesentliche Grundlage, um unseren Kunden ein breites Händlerportfolio zu bieten", so der Paydirekt-Geschäftsführer Niklas Bartelt. Concardis führt als weiteren Vorteil die günstigeren Einkaufskonditionen ins Feld, die Concardis aufgrund des insgesamt höheren Volumens von Paydirekt bekomme. Rund 110.00 Händler nutzen für ihre Payment-Abwicklung Services von Concardis. "Wir freuen uns, unseren Kunden damit einen einfachen Weg zum Paydirekt-Verfahren anbieten zu können", betont Concardis-CEO Marcus W. Mosen.
In den kommenden Monaten sollen weitere Händlerkonzentratoren folgen. Das bisherige Verfahren, bei dem die Händler selbst mit den Geldhäusern verhandeln, bleibt daneben unverändert bestehen. Dabei können die Händler komplett frei verhandeln, müssen aber einen gewissen Zeitaufwand einkalkulieren.
Dieses Verfahren für die Anbindung von Paydirekt war in der Vergangenheit immer wieder heftig als viel zu aufwändig und kompliziert kritisiert worden. Es gilt als Haupthindernis für eine zügige Verbreitung des Payment-Systems bei den Online-Händlern. Nur 35 Shops bieten Paydirekt derzeit als Bezahlverfahren an - eine äußert überschaubare Zahl. Vor allem große, namhafte Händler fehlen bislang im Portfolio. Niklas Bartelt bittet hier um Geduld: "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut", erklärte er in einem Interview.
Dennoch: Bei den Payment-Trends 2016 spielt Paydirekt noch keine große Rolle. Nur ein Drittel der Händler hält das Payment-Verfahren momentan für eine ernstzunehmende Paypal-Konkurrenz, geht aus einer ECC-Studie hervor.