Einzelhandel 27.06.2017, 10:55 Uhr

Smartphone-Tracking stößt auf breite Ablehnung

Einkauf-Tracking funktioniert nicht nur im Internet. Wer einen Supermarkt betritt, kann durch das Smartphone ebenfalls verfolgt werden. Doch das kommt bei den Verbrauchern überhaupt nicht gut an.
(Quelle: George Rudy / Shutterstock.com)
Die meisten Menschen wollen beim Einkaufen nicht auf Schritt und Tritt zu Werbezwecken überwacht werden. Laut einer Forsa-Studie lehnen es 54 Prozent der Volljährigen ab, im Geschäft über die WLAN- oder Bluetooth-Verbindung ihres Smartphones identifiziert und verfolgt zu werden.
Als generell akzeptabel betrachtet dieses sogenannte Offline Tracking knapp jeder Zehnte (neun Prozent). Ein gutes Drittel (34 Prozent) hält Offline Tracking nur unter Umständen für akzeptabel. Aus dieser Gruppe sagen wiederum gut zwei Drittel (68 Prozent), dass ihre Daten erst genutzt werden dürften, wenn sie dem ausdrücklich zugestimmt haben. Für die Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) waren im April 1.002 Menschen ab 18 Jahren befragt worden.
Offline Tracking ermöglicht es Händlern nicht nur, den Weg von Kunden durchs Geschäft und damit Verweildauer oder auch Interessen nachzuvollziehen. Die Bewegungen lassen sich auch mit Smartphone-Informationen verknüpfen und etwa für gezielte Werbung nutzen. Dazu können etwa die Werbeidentifikationsnummern von Smartphones oder die in vielen Apps integrierten Werbemodule herangezogen werden.

Einkauf-Tracking in der Praxis

Im Rahmen eines Pilotprojekts verfolgte bereits Ende 2016 der Schweizer Kioskkonzern Valora das Bewegungsprofil seiner Kunden. Dabei wurden die WLAN-Signale des Smartphones ausgewertet, um gezielt Marketingaktionen zu schalten. Von Datenschützern wurde dieses Offline Tracking allerdings kritisch beäugt, da über die Technologie etwa auch das Ausspionieren der Mitarbeiter möglich sei.




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