Online-Shops
06.11.2014, 13:18 Uhr
Hacker-Gefahr wächst zum Weihnachtsgeschäft
Mit dem beginnenden Weihnachtsgeschäft wartet auf Online-Shops nicht nur die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Während dieser Monate müssen Händler auch vor kriminellen Banden auf der Hut sein.
Online-Shops: Gefahr durch Hacker-Attacken wächst zum Weihnachtsgeschäft
(Quelle: shutterstock - GlebStock)
Erst im August sorgte ein Angriff russischer Hacker für Aufsehen: 1,2 Milliarden Profildaten haben die Kriminellen gestohlen. Die Gefahr, Opfer eines solchen Verbrechens zu werden, ist auch für TK-Händler, die zusätzlich über einen Webshop verfügen, gerade während des umsatzstarken Weihnachtsgeschäfts besonders hoch.
Die Verbrecher-Banden legen mit massenhaften Aufrufen die Server von Online-Shops lahm, so dass diese nicht mehr für Kunden erreichbar sind. Bereits 19 Prozent der Online-Händler wurden schon einmal Opfer von Erpressungsversuchen. Darüber hinaus wurden 20 Prozent der Online-Shops gehackt und damit in vielen Fällen zum Verteiler von Viren und Trojanern an die Kunden der Online-Shops. Weiteren 19 Prozent der Online-Händler wurden sensible Daten entwendet.
Diese Zahlen basieren auf der Studie "Informationssicherheit im E-Commerce 2014" von ibis reserach, für die 119 Online-Händler und deren Mitarbeiter befragt wurden. Die Dunkelziffer gerade im Bereich Datendiebstahl liegt vermutlich deutlich höher, da solche Verbrechen vom Händler oftmals schwer festzustellen sind.
Selbst ein Konzern wie Ebay brauchte Monate, bis auffiel, dass Profildaten gestohlen wurden.
US-Cloud-Dienste weiterhin beliebt
Trotz dieser Bedrohung handeln viele Händler in den Augen der ibis research-Forscher grob fahrlässig.
Nur 51 Prozent aller befragten Online-Shops verfügen über Anweisungen für die Mitarbeiter zu den Themen Informationssicherheit und Datenschutz. Rund jeder Zweite verzichtet also auf solche Informationen. 44 Prozent schulen ihre Mitarbeiter. Außerdem greifen vier von fünf Unternehmen (80 Prozent), die Cloud-Dienste nutzen, auf US-Anbieter zurück, deren Datenschutzbestimmungen in der Regel weniger strikt sind.
Insgesamt nutzen 68 Prozent der Befragten Cloud-Speicher-Dienste, Collaboration-Lösungen oder verschlüsselte Datenräume. 46 Prozent der Händler speichern zudem Zahlungsdaten selbst und arbeiten nicht mit Payment-Service-Providern zusammen, die die gesamte Zahlungsabwicklung für die Händler übernehmen. Angesichts der Ausmaße, die insbesondere das Delikt Datendiebstahl angenommen hat, sei dies ein erschreckend hoher Anteil, resümiert die Studie.
Leidtragende sind meist nicht nur die Online-Händler, sondern vor allem auch die Kunden. Schließlich sind es deren Daten, die die Hacker entwenden. Dieses Risiko hält noch immer viele Verbraucher vom Online-Shopping ab. Dies belegt auch eine Sekundärstudie von yStats.com, die verschiedene Quellen zu dieser Thematik ausgewertet hat. Demnach fürchtet sich mehr als ein Drittel aller Konsumenten, die nicht online einkaufen, um die Sicherheit ihrer Daten. Besonders in Europa sei dieses Misstrauen besonders stark ausgeprägt.