Marktentwicklung
09.02.2022, 11:00 Uhr
Studie: Händler beschäftigen sich nicht ausreichend mit Zahlungsarten
Das "Payment-Rad" dreht sich immer schneller. Wie wichtig die richtige Zusammensetzung des Zahlartenportfolios für die Umsatzgenerierung ist und warum Händler die verschiedenen Potenziale besser nutzen sollten, zeigt eine Studie von Payone.
Die Bandbreite der Zahlungsverfahren im Markt ist in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen - Reseller müssen sich zunehmend mit diversen Bezahlmethoden auseinandersetzen. Für seine Studie "Umgang mit Zahlungssystemen heute und in der Zukunft" hat der Payment-Service-Provider Payone 340 deutsche Payone-Händler zu dieser Entwicklung befragt, über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg. Der Fokus lag dabei auf dem stationären Handel.
Das alarmierende Ergebnis: Auf die Frage, wie häufig sie sich mit der Optimierung der aktuellen Zahlungspalette sowie Innovationen auseinandersetzen, antworteten 15 Prozent der Reseller mit "nie". Und weitere 18 Prozent beschäftigen sich nur "einmal im Jahr oder seltener" mit dem Thema.
Fast 20 Prozent der befragten Teilnehmer würden sich mit der Überprüfung ihres Zahlungsartenkonzeptes erst dann auseinandersetzen, wenn eine fehlende Bezahlart zu möglichen Umsatzeinbußen und unzufriedenen Konsumenten führe oder sie vom betroffenen Endkunden aktiv darauf angesprochen werden. Etwas mehr als ein Drittel der Händler gaben wiederum an, auf Medien als Hauptinformationsquelle zu vertrauen und sich je nach Nachrichtenlage sporadisch mit Marktentwicklungen sowie technischen Neuerungen zu befassen.
Zahlungsmix als Umsatztreiber
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Umfrageteilnehmer hält die richtige Zusammensetzung des Zahlartenportfolios für wichtig, davon 27 Prozent als sehr wichtig. Doch obwohl die Bedeutung des Payment-Mixes und dessen unmittelbarer Zusammenhang in Bezug auf den Umsatz der Mehrheit bewusst ist, lassen viele Händler enormes Potenzial brachliegen: Laut der Umfrage schätzen 23 Prozent der Unternehmen, dass zwischen ein und zehn Prozent der Käufe nicht zustande kommen, weil sie nicht die vom Kunden präferierte Zahlungsart anbieten. Weiterhin nehmen vier Prozent sogar Kaufabbrüche von über zehn Prozent hin, weil Kunden nicht gewillt sind, alternativ auf vorgehaltene Bezahlarten auszuweichen.
Aktuell ist Bargeld bei der Mehrheit (87 Prozent) der befragten Händler noch das beliebteste Zahlungsmittel. Doch 86 Prozent gehen davon aus, dass in fünf Jahren die kontaktlose Kartenzahlung die Führung übernehmen wird. Die Bedeutung von Smartphone-Zahlungen via NFC oder Barcode wird dagegen derzeit noch als relativ gering eingestuft, wird aber nach Auffassung von knapp 60 Prozent der Händler in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen. Die Etablierung biometrischer Verfahren wird mittelfristig nur von wenigen Händlern als konkurrenzfähige Bezahlart im Zahlungsmix gesehen. Und auch der Einsatz von Kryptowährungen wird eher mit Skepsis bewertet und hat nur für neun Prozent der teilnehmenden Unternehmen Relevanz.