Transformation
29.08.2023, 14:15 Uhr
Wandel als Mega-Chance für Systemhäuser
Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Doch viele Unternehmen können diesen Weg nicht aus eigener Kraft gehen.
Die fortschreitende Digitalisierung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf Unternehmen aller Branchen. In diesem digitalen Zeitalter müssen sich Unternehmen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch es gibt noch Nachholbedarf: Laut einer Bitkom-Umfrage sehen sich 50 Prozent der Unternehmen als Vorreiter bei der Digitalisierung, die andere Hälfte bezeichnet sich selbst aber als Nachzügler. Eines der größten Hindernisse ist dabei der Fachkräftemangel.
Und diese Hürde ist gleichzeitig die größte Chance für Reseller: Denn sie können ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbieten, um deren digitale Transformation zu unterstützen. Anstatt die Digitalisierung als Bedrohung zu betrachten, können Systemhäusern sie als einmalige Chance begreifen, sich als strategische Partner für ihre Kunden zu positionieren und ihr eigenes Geschäftspotenzial zu maximieren.
Denn die Digitalisierung eröffnet Systemhäusern die Möglichkeit, enger mit ihren Kunden zusammenzuarbeiten und deren Geschäftsprozesse zu analysieren. Durch eine eingehende Analyse der Kundenumgebung können Systemhäuser spezifische Schwachstellen identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Indem sie die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen, können Systemhäuser zudem ihre Kompetenzen optimal einsetzen und Mehrwertdienste anbieten.
Systemhäuser sollten deshalb ihr Angebotsspektrum erweitern und innovative Lösungen für die digitale Transformation bereitstellen. Das kann die Implementierung von Cloud-Computing, Unified Communications, Internet of Things (IoT), Big Data Analytics oder Künstlicher Intelligenz umfassen. Indem sie ihren Kunden helfen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen, können Systemhäuser langfristige Partnerschaften aufbauen und ihr Geschäft ausbauen.
Der Lösungsverkauf wird im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger. Kunden wünschen sich vor allem Beratungskompetenz von ihren ITK-Dienstleistern.
Quelle: fizkes/Shutterstock
ITK-Sicherheit gewinnt an Bedeutung
Mit zunehmender Digitalisierung wird aber auch die Bedeutung von ITK-Sicherheit immer größer. Systemhäuser sollten daher Sicherheitslösungen als integralen Bestandteil ihres Angebots betrachten. Durch den Schutz sensibler Daten und die Prävention von Cyberangriffen können Systemhäuser ihren Kunden eine sichere digitale Umgebung bieten und deren Vertrauen stärken.
Um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen, sollten Systemhäuser strategische Partnerschaften und Kooperationen mit anderen Unternehmen eingehen. Durch die Zusammenarbeit mit Technologieanbietern, Software-Herstellern oder Cloud-Service-Providern können Systemhäuser ihre Kompetenzen erweitern und ihren Kunden ein umfassendes Lösungsportfolio anbieten. Und es gibt eine ganze Reihe von Initiativen und Kooperationen von Distributoren, die Systemhäusern eine Plattform verschaffen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Letztendlich stellt die Digitalisierung für Systemhäuser vor allem aber eine Chance dar, ihre Rolle als vertrauenswürdige Berater und Lösungsanbieter für ihre Kunden zu stärken. Indem sie ihr Angebotsspektrum erweitern, Fachwissen aufbauen, Sicherheit gewährleisten und strategische Partnerschaften eingehen, können Systemhäuser die Herausforderungen der digitalen Transformation erfolgreich bewältigen und ihr Geschäftspotenzial ausschöpfen.
Die Zeiten ändern sich, und diejenigen, die den Wandel aktiv gestalten und sich als Vorreiter positionieren, werden in der digitalen Ära langfristigen Erfolg verzeichnen. Aber für diejenigen, die sich dieser Entwicklung verweigern, könnte es in Zukunft schwerer werden, noch gute Geschäfte zu machen.
Chancen
Status quo in Unternehmen
Der Branchenverband Bitkom hat neue Umfrageergebnisse zum Digitalisierungsgrad in deutschen Büros vorgestellt. Die Erkenntnis: Knapp 50 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich selbst als Vorreiter bei der Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse, ebenfalls knapp 50 Prozent ordnen sich allerdings als Nachzügler ein.
Dabei ist der Fachkräftemangel die größte Hürde für die Digitalisierung der Unternehmen. 72 Prozent finden zu wenig qualifiziertes Personal, 2021 waren es noch 57 Prozent. Einen Weg, diesem wachsenden Problem zu begegnen, sehen Unternehmen auch in der Schulung ihrer Belegschaft: 73 Prozent investieren gezielt in die Fort- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten für die digitale Arbeitswelt. Weitere Digitalisierungs-Hürden sind aus Sicht der Unternehmen zu hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit (60 Prozent), an den Datenschutz (57 Prozent) und die Sorge vor einem digitalen Blackout, also einem vorübergehenden Ausfall der Netze oder IT-Systeme (55 Prozent).