E-Commerce-Logistik
21.10.2015, 11:00 Uhr
Amazon liefert in München in Eigenregie
Amazon stellt in München eine eigene Logistik auf die Beine. Allerdings fahren dafür keine eigenen Amazon-Laster, sondern Mitarbeiter lokaler und regionaler Lieferdienste.
Schwarzer Tag für DHL und Hermes: Amazon hat im Großraum München damit begonnen, Pakete in Eigenregie auszuliefern. Aus einer 6.000 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet Geiselbullach bei Olching wird der Versand von Waren organisiert, die aus dem Amazon-Logistikzentrum in Graben/Augsburg angeliefert werden, meldet die "Verkehrsrundschau". Über die gute Anbindung an die Autobahnen A8 und A99 können Waren von dort aus per Same- und Next-Day-Delivery an Kunden im Großraum München ausgeliefert werden.
Kein eigener Fuhrpark
Allerdings: Einen eigenen Fuhrpark will Amazon nach den Worten von Amazon-Deutschland-Transport-Geschäftsführer Bernd Schwenger nicht anbieten. Stattdessen kooperiert der E-Commerce-Riese mit lokalen und regionalen Lieferdiensten wie Interkep, Liefery, Rico Logistics, Systemlogistik, Krae Transport und AZ Logistik. Insgesamt 200 Fahrer sollen für Amazon tätig werden.
Ein zweites Verteilzentrum mit 7.000 Quadratmetern in München Ost ist für Sommer 2016 geplant. Weitere Zentren sollen in Hamburg und Berlin entstehen, heißt es aus Branchenkreisen. Dies bestätigt Amazon allerdings nicht offiziell. Laut Schwenger wolle man erst einmal die Ergebnisse in Olching abwarten.
Ein zweites Verteilzentrum mit 7.000 Quadratmetern in München Ost ist für Sommer 2016 geplant. Weitere Zentren sollen in Hamburg und Berlin entstehen, heißt es aus Branchenkreisen. Dies bestätigt Amazon allerdings nicht offiziell. Laut Schwenger wolle man erst einmal die Ergebnisse in Olching abwarten.
Dass aus Geiselbullach künftig auch der Versand für Amazon Fresh abgewickelt werden soll, will Schwenger nicht bestätigen. "Zumindest vorläufig" seien diese Dienste dort nicht geplant, sagte er gegenüber der "Verkehrsrundschau".
Mit einer eigenen Logistik hätte Amazon gegenüber seinen bisherigen Logistikdienstleistern ein gutes Druckmittel in Sachen Preisgestaltung. Wie die Unternehmensberatung Oliver Wyman ausrechnete, stammen von den jährlich rund drei Milliarden Paketen im deutschen Paketmarkt etwa 500 bis 700 Millionen allein von Amazon.
Mit einer eigenen Logistik hätte Amazon gegenüber seinen bisherigen Logistikdienstleistern ein gutes Druckmittel in Sachen Preisgestaltung. Wie die Unternehmensberatung Oliver Wyman ausrechnete, stammen von den jährlich rund drei Milliarden Paketen im deutschen Paketmarkt etwa 500 bis 700 Millionen allein von Amazon.
Sortieren, verpacken, liefern: Der Weg eines Artikels von der Bestellung bis zur Auslieferung ist komplex. Wie dieser bei Amazon aussieht, zeigt sich bei einem Vor-Ort-Besuch im Logistikzentrum Graben.