Bitkom-Studie
10.11.2020, 10:53 Uhr

Das papierlose Büro wird langsam Realität

Gesprochen wird über das papierlose Büro schon seit vielen Jahren, langsam nimmt es nun vor allem in großen Unternehmen konkrete Formen an.
(Quelle: Cagla Acikgoz/Shutterstock)
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie verzichten Unternehmen in Deutschland bei ihrer Büro- und Verwaltungsarbeit zunehmend auf Papier. Von 1.104 Firmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern, die im Rahmen der Untersuchung befragt worden waren, gaben 6 Prozent an, dass die Prozesse in ihren Unternehmen sogar mittlerweile komplett ohne Papier auskommen. Weitere 30 Prozent arbeiteten demnach überwiegend papierlos, gestalten damit also rund 75 Prozent ihrer Büroprozesse digital.
Umgekehrt gilt aber auch, dass Papier in jedem vierten Unternehmen nach wie vor eine sehr große Rolle spielt: 8 Prozent arbeiten laut der Studie komplett papierbasiert, bei weiteren 18 Prozent zu drei Vierteln. 36 Prozent der befragten Firmen gaben hingegen an, zweigleisig zu fahren: Sie setzen also etwa zur Hälfte Papier und digitale Formate ein.
„Die deutsche Wirtschaft macht bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse weiter Fortschritte. Das hat nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile: Dokumente können ortsunabhängig und schnell gefunden und bearbeitet werden, es werden keine meterlangen Regale oder Aktenschränke benötigt und schließlich schont der Verzicht auf Papier die Umwelt“, sagt Nils Britze, Bereichsleiter Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom.

Große Unternehmen übernehmen Vorreiterrolle

Große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind beim Papierverzicht besonders weit: Hier sind die Büro- und Verwaltungsprozesse schon bei jedem zehnten Unternehmen komplett digital. Sie übernehmen auch eine Vorreiterrolle, wenn es darum geht, bereits bestehende Papierakten zu digitalisieren: Zwei Drittel (66 Prozent) der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern haben Papierakten weitestgehend (20 Prozent) oder teilweise (46 Prozent) in ein digitales Format überführt.
Etwas anders sieht es in der Gesamtwirtschaft aus. Jedes achte Unternehmen (12 Prozent) hat Papierakten weitgehend digitalisiert, weitere 33 Prozent teilweise. Bei einem Branchenvergleich zeigt sich aber die öffentliche Verwaltung als besonders fortschrittlich, die in der Studie ebenfalls – aber nicht repräsentativ – betrachtet wurde. Jede fünfte Behörde (20 Prozent) hat demnach ihre Akten weitestgehend digitalisiert, weitere 67 Prozent haben dies teilweise getan.
Damit liegt die öffentliche Verwaltung etwa vor Banken und Finanzdienstleistern (weitgehend digitalisiert: 22 Prozent, teilweise digitalisiert: 36 Prozent) oder der Automobilindustrie (weitgehend digitalisiert: 9 Prozent, teilweise digitalisiert: 40 Prozent).
Das Schlusslicht bilden die Unternehmen aus dem Bereich Chemie, Pharma und Lebensmittelindustrie (weitgehend digitalisiert: 7 Prozent, teilweise digitalisiert: 25 Prozent).




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