5,2 Billionen US-Dollar
30.01.2019, 11:31 Uhr
Cyberkriminalität kommt Firmen teuer zu stehen
5,2 Billionen US-Dollar: So viel an Mehrkosten und Umsatzeinbußen könnte Cyberkriminalität bei Firmen in den nächsten fünf Jahren weltweit verursachen.
Accenture hat den Schaden durch Cybercrime nach Branchen aufgeschlüsselt
(Quelle: welcomia / shutterstock.com)
Accenture hat den Schaden durch Cybercrime nach Branchen aufgeschlüsselt (Angaben in Milliarden US-Dollar)
Quelle: Accentur
Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass es Branchenunterschiede gibt. So ist die Hightech-Industrie mit mehr als 753 Milliarden US-Dollar möglicher Verluste am gefährdetsten, gefolgt von der Life-Science- und der Automobilindustrie mit 642 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 505 Milliarden US-Dollar.
"Beim Thema Cyber-Security hinken die meisten Unternehmen der Raffinesse der Cyber-Kriminellen hinterher. Das führt zu einem Vertrauensverlust in die digitale Wirtschaft", sagt Uwe Kissmann, Geschäftsführer von Accenture Security in Europa. "Um resistent gegen Cyber-Angriffe zu werden, müssen Unternehmen das Fachwissen der Chief Information Security Officers (CISO) in die Geschäftsleitung tragen und dafür sorgen, dass Security ein integraler Bestandteil aller neuen Projekte wird", führt er weiter aus. Wenn es um Sicherheit und Datenschutz gehe, sollten alle Geschäftsführer in die Verantwortung genommen werden. Hier sei eine entschlossene Führung durch die Chief Executive Officers (CEO) nötig, nicht nur durch CISO, argumentiert Kissmann.
Cyberkriminalität hindert Entwicklung der digitalen Wirtschaft
Vier von fünf der globalen Teilnehmer (79 Prozent) glauben, dass sich die Entwicklung der digitalen Wirtschaft deutlich verlangsamen wird, wenn es keine Verbesserung der Cyber-Sicherheit gibt. Des weiteren zeigt die Studie, dass drei Viertel (75 Prozent) aller Studienteilnehmer der Meinung sind, dass die Problemstellungen rund um Cyber-Sicherheit Zusammenarbeit erfordern. Kein Unternehmen könne diese Herausforderung allein lösen.
Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyber-Kriminalität befürworten schließlich mehr als die Hälfte (56 Prozent) der weltweit befragten Führungskräfte schärfere Richtlinien, die von einer übergeordneten Instanz oder einer Aufsichtsbehörde erlassen werden.
"Bei der Entstehung des Internets konnte niemand das heutige Ausmaß an Komplexität und Vernetzung vorhersehen. Heute braucht es nur einen Klick, um einem verheerenden Cyber-Angriff zum Opfer zu fallen", sagt Kissmann. "Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die Mehrheit des Schadens nicht etwa durch die Beschädigung der IT entsteht, sondern durch die daraus folgenden Ausfälle der unternehmerischen Kernprozesse, welche in einem digitalen Geschäftsmodell viel stärker mit der IT verzahnt sind."
Die Studie von Accenture präsentiert nicht nur Ergebnisse, sondern die Autoren schlagen auch drei Handlungsoptionen zur Verbesserung der Internetsicherheit vor:
- Governance: (Globale) Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen - Firmen müssen die Zusammenarbeit mit Führungskräften, Regierungsvertretern und Aufsichtsbehörden stärken, um besser zu verstehen, wie man Cyberangriffe verhindert.
- Geschäftsarchitektur: Schutz und Sicherheit mit einem Modell, das auf digitalem Vertrauen beruht - Unternehmen müssen sich intensiv mit den Grundprinzipien der Cyber-Sicherheit beschäftigen und ihre Geschäftsmodelle über das gesamte Ökosystem von Partnern und Lieferketten hinweg schützen.
- Technologie: Die Geschäftsentwicklung fördern und die Sicherheit verbessern - Es gilt, neue Technologien anzuwenden, IoT-Security zu beherrschen und sich auf die Quantum-Herausforderung vorzubereiten. Gleichzeitig müssen Software-Sicherheit und Update-Funktionen auf mobilen und IoT-Geräten von Beginn an integriert sein.