CeBIT 11.03.2016, 11:46 Uhr

Telekom setzt auf Cloud, Netze und Sicherheit

Die Telekom stellt bei ihrem CeBIT-Auftritt drei Themen in den Mittelpunkt: Services aus der Cloud, Ausbau der Netze und Sicherheit. Zudem kündigt der Konzern den lange erwarteten SIP-Trunk an.
Anders als in den Vorjahren stellte die Telekom ihre CeBIT-Highlights nicht am Vortag der Messe vor, sondern lud zu einer Videokonferenz ein. Zu Beginn gab sich Reinhard Clemens, Leiter der Geschäftskundensparte T-Systems, kämpferisch: "Die erste Halbzeit der Digitalisierung haben wir an Facebook, Google & Co. verloren. Die zweite Hälfte, die aktuell bei Geschäftskunden stattfindet, gehört uns", so der Manager.
Drei Themen stellen die Bonner in diesem Kontext in den Mittelpunkt – und sie sind gleichzeitig die Schwerpunkte der Telekom bei ihrem CeBIT-Auftritt: Cloud, Netze und Sicherheit. So startet der Netzbetreiber zu Beginn der Messe mit der Open Telekom Cloud ein Public-Cloud-Angebot, in dem Partner ihre Lösungen anbieten können. Kunden können dort Infrastruktur, Software und Anwendungen nach Bedarf buchen. Die Nachfrage nach „German Cloud Lösungen“, Angebote nach deutschen Datenschutzrecht, sei riesig, so Clement weiter. Deshalb wird die Telekom in Biere nahe Magdeburg ein zweites Rechenzentrum bauen und damit die Kapazitäten mehr als verdoppeln.
Zweiter Schwerpunkt ist der Ausbau der Netze – hier allerdings gab es nur wenig zu berichten, da die Telekom bereits auf dem Mobile World Congress „ngena“ (Next Generation Network Alliance) angekündigt hatte. Clemens betonte, das Interesse von Netzbetreibern an dem Projekt sei groß, Namen nannte er indes nicht.
Beim dritten Punkt, der Sicherheit, kündigte Clemens mit „Internet Protect Pro“ ein neues Sicherheits-Produkt an. das im Bereich Magenta-Seurity angesiedelt ist. Dieses wurde mit dem amerikanischen Hersteller Zscaler entwickelt und soll eine Art Schutzschild aus dem Netz für Privat und Firmenkunden sein. Ziel sei, Schadsoftware oder Cyber-Angriffe schon um Netz zu blockieren; Firewall oder Virenschutzprogramme würden damit überflüssig. Kunden können die Lösung nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen, ausgeliefert wird es über die Cloud.
Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden bei der Telekom, kündigte eine – wenn auch überschaubare – Anzahl neuer Lösungen für den Mittelstand an. Neben der bereits bekannten IP-Centrex-Lösung DeutschlandLAN Nfon wird die Telekom im zweiten Quartal ihr lange erwartetes SIP-Trunk-Angebot starten.

DeutschlandLAN SIP-Trunk kommt im zweiten Quartal

Dies ist vor allem mit Blick auf die All-IP-Migration wichtig, denn bislang hatte die Telekom keine Lösung für den Wechsel von ISDN-Durchwahlanschlüssen auf IP im Programm – anders als die Wettbewerber. DeutschlandLAN SIP Trunk soll diese Lücke schließen und wird zu einem monatlichen Nettopreis ab 54,95 Euro angeboten, die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate. Das Basispaket umfasst zwei parallele Gespräche mit einer Flatrate ins deutsche Festnetz sowie in 18 weitere Länder.
Über das Basispaket hinaus können weitere Leistungen hinzu gebucht werden. Dazu gehören beispielsweise weitere parallele Gespräche oder Flatrates für Telefonate in Mobilfunknetze. Und natürlich wird die Telekom passend zum SIP-Trunk IP-Telefonanlagen anbieten, eine Liste der bereits heute zertifizierten Hersteller gibt es allerdings noch nicht.
Neu im Programm der Telekom ist zudem Cloud VPN, damit können Kunden laut der Telekom Standorte sicher vernetzen. Die gesamte Datenkommunikation wird verschlüsselt über getunnelte Internet-Verbindungen ermöglicht.




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