Bilanz 15.07.2022, 10:07 Uhr

Ericsson ringt mit höheren Kosten

Obwohl sich die aktuelle Bilanz des Netzwerkausrüsters Ericsson recht ordentlich liest, zeigten sich Analysten unzufrieden mit den Zahlen. Die Aktie geht auf Talfahrt.
(Quelle: Mats Wiklund/Shutterstock)
Höhere Kosten und weniger Einnahmen für seine Patente haben den schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson im zweiten Quartal Schwung gekostet. Der 5G-Boom konnte die negativen Faktoren nicht ganz ausgleichen. So blieben der operative Gewinn, trotzt eines deutlichen Anstiegs, als auch die entsprechende Marge hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Konzernchef Börje Ekholm macht sich keine Hoffnung, dass sich an der Situation in nächster Zeit etwas ändern könnte. "Die weltweite Lieferkettensituation bleibt herausfordernd und der Druck durch die Inflation ist stark", sagte er laut Mitteilung. Für die Ericsson-Aktie ging es bergab: Die Papiere verloren gut 11 Prozent an Wert.
Seit Jahresbeginn ist der Kurs damit um fast 30 Prozent nach unten gerutscht. Kostete ein Ericsson-Papier Anfang des Jahres noch rund 100 schwedische Kronen, sind diese mittlerweile für etwa 70 Kronen zu haben. Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate sieht die Entwicklung noch düsterer aus.
Der Mitteilung nach stieg der um Umbaukosten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich zum Vorjahr zwar um gut ein Viertel auf 7,4 Milliarden schwedische Kronen (697 Millionen Euro). Allerdings hatten sich Analysten mehr erhofft. Die starke Nachfrage nach 5G-Produkten in Nordamerika konnte die höheren Kosten und niedrigeren Lizenzeinnahmen nicht ausgleichen. So waren einige Lizenzverträge ausgelaufen, die nun auf eine Erneuerung warten.
Der Quartalsumsatz kletterte im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 62,5 Milliarden Kronen. Hierbei belastete der Rückzug aus dem Russland-Geschäft infolge des Ukraine-Krieges mit rund 1,2 Milliarden Kronen. Laut Jefferies-Analyst Janardan Menon fiel der Quartalsumsatz zwar etwas besser aus als angepeilt. Allerdings bezeichnete er die operative Marge als enttäuschend. Unter dem Strich stieg der Gewinn aber um fast ein Fünftel auf 4,7 Milliarden Kronen.




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