5G nimmt Fahrt auf
23.04.2020, 10:30 Uhr
Ericsson sieht Nachfrage in Corona-Krise robust
Die Nachfrage nach 5G-Technik bleibt von der anhaltenden Corona-Krise weitestgehend unberührt. Dessen ist sich der Netzwerkausrüster Ericsson sicher. Auch alle anderen Geschäftsfelder der Schweden sind von der Pandemie nur wenig betroffen.
Der Netzwerkausrüster Ericsson rechnet auch in der Corona-Krise mit einer robusten Nachfrage nach Teilen für Telekommunikationsnetze. Die Branche dürfte sich in der Pandemie widerstandsfähig zeigen, und das Unternehmen sei mit seinen wettbewerbsfähigen 5G-Produkten und Kostenstrukturen gut positioniert, teilte Ericsson-Chef Börje Ekholm in Stockholm mit.
Im ersten Quartal habe die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 einen begrenzten Einfluss auf das eigene Geschäft gehabt. Daher bleibt Ericsson auch trotz bestehender Unsicherheiten bei seiner Jahresprognose.
Der Umsatz kletterte zwischen Januar und März im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 49,8 Milliarden schwedische Kronen (4,55 Mrd Euro). Ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte wäre der Erlös jedoch um 2 Prozent geschrumpft. Unter dem Strich ging der Gewinn um 5 Prozent auf 2,3 Milliarden Kronen zurück, was aber vor allem an Bewertungsgewinnen im Vorjahr lag. Die Profitabilität - gemessen an der vielbeachteten bereinigten Bruttomarge - stieg hingegen um fast 2 Prozentpunkte auf 40,4 Prozent.
Allerdings dürfte die Annahme strategisch wichtiger 5G-Aufträge in China im zweiten Quartal die Marge belasten, hieß es. Dabei geht es um aussichtsreiche Verträge, bei denen Ericsson höhere Rabatte einräumt, weil der Wettbewerb besonders hart ist oder sich der Konzern lukrative Folgeaufträge verspricht. Die Fusion der Mobilfunker T-Mobile US und Sprint in den USA dürfte auch in Nordamerika das 5G-Geschäft insgesamt anheizen. In Europa rechnet Ericsson dagegen mit Verzögerungen bei dem Aufbau des neuen schnellen Datenfunks - Regierungen sollten Anreize bei 5G-Investitionen setzen, auch um die Wirtschaft nach den Beschränkungen der Pandemie wieder in Gang zu bringen, hieß es von den Schweden.