Paukenschlag 12.11.2013, 11:02 Uhr

Mitel will Aastra übernehmen

Der UCC-Spezialist Mitel will den Wettbewerber Aastra schlucken, das gaben die beiden kanadischen Unternehmen jetzt bekannt. Mitel will mit dem Kauf vor allem seine Marktposition in Westeuropa stärken.
Schon seit geraumer Zeit kursieren Gerüchte, dass Mitel auf der Suche nach einem Übernahmekandidaten ist. Nun ist das Unternehmen offenbar fündig geworden: Der UCC-Spezialist will den Wettbewerber Aastra für insgesamt 674 Millionen US-Dollar kaufen, das haben die beiden ITK-Anbieter jetzt bekannt gegeben.
Gemeinsam haben die beiden Unternehmen weltweit eine Kundenbasis von 60 Millionen Anwendern und einen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar, davon 54 Prozent in Europa. Und damit wird auch das primäre Ziel der Akquisition deutlich: Mitel ist bislang vor allem in den USA präsent, dort erwirtschaftet man im Jahr 2011 rund 66 Prozent seines Umsatzes, der Gesamtumsatz lag in diesem Jahr bei 650 Millionen US-Dollar. Im EMEA-Raum aber war Mitel im selben Jahr mit rund 24 Prozent Umsatzanteil eher unterrepräsentiert. Hier soll Konkurrent Aastra, der vor allem im DACH-Bereich stark vertreten ist, Abhilfe schaffen.
Weiterhin plant Mitel das Cloud-Geschäft auszubauen, auch hier setzt der UCC-Spezialist einen Schwerpunkt auf Westeuropa und möchte künftig 100 Millionen US-Dollar Umsatz in diesem Segment generieren.
Das fusionierte Unternehmen wird unter dem Namen Mitel seine Geschäfte betreiben, die Marke Aastra soll allerdings „in ausgewählten europäischen Märkten“ erhalten bleiben, so die offizielle Ankündigung. President und Chief Executive Officer wird Richard McBee von Mitel sein. Die Aastra-Fürhungsriege wiederum soll mit insgesamt drei Mitgliedern im Executive Board vertreten sein, das von acht auf neun Mitglieder erweitert wird. Zwei Mitel-Vorstände müssen hierfür ihre Posten räumen.
Noch steht die Akquisition unter dem Vorbehalt der Aktionäre: So müssen zwei Drittel der Aastra-Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung zustimmen. Auch die Behörden müssen den Deal noch absegnen.




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