Quartalsbericht 12.05.2015, 11:00 Uhr

QSC schreibt weiterhin rote Zahlen

Trotz eines Verlustes von 3,4 Millionen Euro im ersten Quartal zeigt sich QSC selbstbewusst und spricht von einem guten Start ins Jahr 2015.
Das vergangene Jahr war für QSC ein Desaster und endete mit einem Verlust von gut 34 Millionen Euro. Darauf kündigte der Kölner Kommunikationsanbieter ein straffes Sparprogramm an, bei dem 350 Stellen gestrichen werden sollten – fast jeder fünfte Arbeitsplatz steht demnach auf der Kippe. Mit den ersten rund 100 Mitarbeitern wurde zwischenzeitlich eine Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses vereinbart, dies meldet QSC bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen im ersten Quartal 2015 - und die sind alles andere als rosig.
Denn der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 109,1 Millionen Euro auf 104,7 Millionen zurück. Rückläufig war auch das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen und Vorsteuern). Dieses betrug im ersten Quartal 9,1 Millionen Euro, im Vorjahr lag es noch bei 13,4 Millionen Euro. Und auch in diesem Quartal fuhr QSC wieder einen Verlust in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Im Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen noch einen leichten Gewinn von 0,3 Millionen Euro. Allerdings konnte der Kommunikationsanbieter die Talfahrt im Vergleich zum Vorquartal bremsen, im vierten Quartal 2014 betrug das Minus noch 29,2 Millionen Euro.
Dennoch zeigte sich der QSC-Vorstandsvorsitzende Jürgen Hermann mit den Zahlen zufrieden, denn bei wichtigen Finanzkennziffern sei eine erste Besserung gegenüber den Vorquartalen zu erkennen. Weiterhin hofft er, dass der geplante Stellenabbau im zweiten Halbjahr die Zahlen ebenso verbessern wird.
Große Hoffnung setzt Hermann auch in das Cloud-Geschäft, auf der CeBIT hatte die QSC-Tochter FTAPI eine Kooperation mit Vodafone für verschlüsselte Mails bekannt gegeben – die Lösung soll im Herbst starten und bei QSC im Rechenzentrum gehostet werden. Weiterhin wird QSC sein Management-Team in den kommenden Monaten mit zwei Cloud-Experten verstärken, Udo Faulhaber und Felix Höger kommen beide vom Cloud-Anbieter Pironet.
Weiterhin möchte QSC sein Geschäft mit Partnern ausbauen, dies betonte auch Peter Güldenberg im Gespräch mit Telecom Handel. Der Manager leitet den indirekten Vertrieb bei den Kölnern und hat in den vergangenen Monaten die Weichen für die Partner neu gestellt.

Neue Strukturen für den Channel

So wurde der indirekte Vertrieb organisatorisch neu geordnet in die Segmente und Vertriebsteams für ISPs und Carrier, VARs (Value Added Reseller) und ITK-Partner. In den letztgenannten Bereich wurden nun auch Partner integriert, die in erster Linie Telesales betreiben – bislang hatten diese ein eigenes Vertriebsteam zur Unterstützung des Channels. Neu gegründet hat Güldenberg zudem einen Bereich für IT-Systemhäuser, über diese Partner möchte QSC vor allem Cloud-Produkte wie etwa die FTAPI-Lösungen vermarkten.
Neu ist darüber hinaus ein Team von rund fünf Mitarbeitern, das Partner und auch den Direktvertrieb im Software-Vertrieb unterstützen soll. Der Bereich wird von Ingo Moser gleitet, der bislang bei FTAPI auf der Gehaltsliste stand.
Grundsätzlich, so Güldenberg, habe sich der indirekte Vertrieb in den vergangenen Monaten sehr erfreulich entwickelt – genaue Zahlen nannte er aber nicht. „Die Struktur steht jetzt und zeigt, dass wir uns noch stärker auf das Partnergeschäft konzentrieren wollen“, so Güldenberg. Und er gibt noch eine Prognose für die kommenden Monate ab: „Ich glaube an die Renaissance der Bandbreite“, sagt der Manager. Denn mit dem Wachstum des Cloudgeschäfts würden auch breitbandige Internetverbindungen immer wichtiger.




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