UCC-Kopfhörer
13.05.2020, 13:22 Uhr
Jabra Evolve2 65: Headset für Home Officers im Test
Nicht nur im Homeoffice soll das neue Jabra Evolve2 65 eine gute Figur machen, der Hersteller kürt es gar zum "neuen Standard" bei Office Headsets. Wir haben das Gerät getestet.
Die neue Evolve2-Serie von Jabra soll noch längere Akkulaufzeiten bieten als die Vorgängermodelle und auch in anderen Punkten die Performance im Office erhöhen. Wir haben die Stereo-Version des Evolve2 65 mit Ladestation getestet.
Die Möglichkeiten, das Headset an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, sind gut. So kann man in der App nicht nur nach neuer Firmware suchen, sondern auch festlegen, wie das Headset auf einzelne Aktionen reagieren soll. Bewegt man den Mikrofonarm nach oben, wird ein Gespräch auf Wunsch stummgeschaltet, senkt man ihn, kann man ein eingehendes Telefonat annehmen. Das Gerät erinnert den Nutzer je nach Einstellung zudem in gewissen Abständen, dass es stummgeschaltet ist – sofern man dies möchte.
Gut umgesetzt ist die Teams-Taste, die am rechten Ohrteil sitzt. Mit ihr kann man das Programm am PC öffnen, Calls entgegennehmen, Konferenzen starten und so weiter. Perfekt wäre allerdings eine weitere Belegung gewesen, etwa per Doppelklick ein Audiotelefonat mit dem gerade geöffneten Teams-Kontakt zu starten oder mit einem langen Klick einen Videocall zu initiieren. So hat Jabra leider etwas Potenzial verschenkt.
Positiv aufgefallen ist die in der App einstellbare Mithörfunktion. Damit lässt sich einstellen, wie stark man die eigene Stimme während eines Gesprächs hört. Viele Menschen neigen dazu, lauter als erforderlich zu telefonieren, wenn sie die eigene Stimme nicht hören. Die passive Geräuschisolierung des Evolve2 65 ist zwar eher moderat, dennoch ist diese Funktion sehr praktisch und gut umgesetzt. Sehr gut ist die Eliminierung von Umgebungsgeräuschen bei Telefonaten. Das Gegenüber hört nur die Stimme des Nutzers, in unserem Test wurde weder das Geräusch eines Thermomix noch das der einen Meter entfernten Dunstabzugshaube mit übertragen.
Ebenfalls einen hohen Nutzen im Alltag bietet das Busylight. Während eines Telefonats leuchten an jedem Ohrteil zwei rote LEDs, sodass Kollegen im Büro – oder die Familie im Homeoffice – informiert sind, dass man gerade nicht zu sprechen ist. Das Licht lässt sich auch per Tastendruck aktivieren. Eine violette LED informiert den Nutzer über eingehende Teams-Benachrichtigungen, sie leuchtet grün, wenn ein Teams-Mitglied anruft.
Die Tasten zur Lautstärkenregulierung sowie zum Annehmen und Abweisen von Telefonaten reagieren gut auf Eingaben. Für unseren Geschmack hätten sie aber etwas besser ertastbar sein können, so muss man immer ein wenig suchen, bis man weiß, welche Taste man gerade unterm Finger hat. In puncto Reichweite sind mit dem mitgelieferten Adapter Jabra Link 380 bis zu 30 Meter möglich, so sind selbst Abstecher in andere Büros machbar, ohne einen Verbindungsabbruch zu riskieren.
Die Verarbeitung des Jabra Evolove2 65 ist – wie für diese Preisklasse zu erwarten – sehr gut, die Materialien fühlen sich hochwertig an und so dürfte das Headset seinen Nutzer lange Zeit begleiten können. Der Mikrofonarm ist relativ elastisch und somit vor versehentlichem Abbrechen geschützt. Toll wäre eine gewisse Einstellmöglichkeit gewesen, mit der man ihn weiter vom Gesicht entfernen kann.
Die Akkulaufzeit von 37 Stunden konnten wir nicht ganz erreichen, dennoch ist die Ausdauer des Kopfhörers sehr gut. Voll aufgeladen ist das Jabra Evolve2 65 in etwa 1,5 Stunden, und schon nach 15 Minuten ist man für einen kompletten Arbeitstag mit Strom versorgt. Der Tragekomfort ist hoch, auch für Brillenträger, dazu tragen die Polsterung des Bügels und der Ohrteile sowie das geringe Gewicht von 177 Gramm bei.
361,79 Euro brutto ruft Jabra für die binaurale Version mit Ladestation auf, der Preis bei verschiedenen Händlern wie Bechtle liegt allerdings schon jetzt bei rund 200 Euro brutto. Dieser Preis ist auch angemessen, der Käufer erhält ein sehr gutes Office-Headset mit vielen durchdachten Features.