WLAN unterwegs
04.12.2015, 10:58 Uhr
Netgear Aircard AC790: Mobiler Hotspot im Test
Netgear bringt mit der Aircard AC790 einen vergleichsweise teuren portablen Hotspot auf den Markt. Wir haben getestet, wie sich das rund 270 Euro teure Gerät im Praxisalltag schlägt.
Wozu braucht man eigentlich heutzutage noch portable Hotspots, wo doch jedes Smartphone via Tethering ein eigenes WLAN aufspannen kann? Für den gelegentlichen Einsatz mag diese Lösung tatsächlich die beste und einfachste sein, wer aber häufiger unterwegs ein stabiles WLAN benötigt und auch mehrere Geräte sicher einbinden will, kommt um die Anschaffung eines separaten Device nicht herum.
Seit Kurzem gibt es hierzu von Netgear mit der Aircard AC790 eine professionelle Lösung, die sich – auch aufgrund des Preises von 269,99 Euro – an Business-Anwender richtet. Wir haben das Gerät im Praxiseinsatz getestet.
Die Einrichtung ist innerhalb weniger Minuten durchzuführen, nachdem man die Micro-SIM in dem Slot unter dem 2.930-mAh-Akku platziert hat und das Gerät mit dem einzigen physischen Knopf gestartet hat, sieht man auch schon den Willkommens-Screen auf dem 2,4-Zoll-Display.
Dieses ist im Vergleich zu den Vorgängermodellen als Touchscreen ausgelegt, der sich trotz der geringen Abmessungen hervorragend bedienen lässt. So hat man innerhalb kurzer Zeit den WLAN-Hotspot benannt, das Passwort festgelegt und kann das erste Gerät verbinden. Um Energie zu sparen, kann man die Sendereichweite des Netzwerks einstellen und das Display-Timeout auf eine Minute stellen, außerdem lässt sich festlegen, nach wie vielen Minuten ohne Anfrage eines Endgeräts der Hotspot abgeschaltet werden soll.
Gute Akkulaufzeit bei der Aircard AC790
Das klappte im Test zuverlässig, mit einem Druck auf den Einschaltknopf war das WLAN innerhalb weniger Sekunden wieder da. Mit diesen Einstellungen kamen wir der Herstellerangabe von 11 Stunden Betriebsdauer schon recht nahe, bei fünf Testläufen hielt der Akku zwischen 8 und 10 Stunden durch – auch abhängig von der Mobilfunkversorgung. Hier kann man aus dem Vollen schöpfen, denn die Aircard AC790 unterstützt LTE Cat 6. Die verbauten Antennen lieferten sowohl bei Zugfahrten als auch bei relativ schwacher Netzabdeckung auf dem Land ein gutes Signal, nicht besser und nicht schlechter als beispielsweise beim iPhone 6s.
Gut gefallen haben uns auch die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten: So kann man dank ac-Unterstützung das 5-GHz-Netz separat zuschalten, ein Datenzähler zeigt an, wie viel GB seines Datentarifs man bereits verbraucht hat und mit der Jump-Boost-Funktion lässt sich der Smartphone-Akku aufladen. Diese Funktion ist aber nur für den absoluten Notfall gedacht, denn für einen echten Powerbank-Ersatz ist der kleine Akku der Aircard einfach zu schwach.
Zusätzlich finden sich an der Unterseite des Geräts zwei Anschlüsse für externe Antennen. Das Gewicht von 135 Gramm und die kompakten Abmessungen von 110 x 68 x 15,44 mm machen die Aircard außerdem Hosentaschen-kompatibel.
Fazit: Der hohe Preis dürfte viele Kunden abschrecken, schließlich bekommt man dafür schon ein sehr gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone! Wer aber eine professionelle Hotspot-Lösung für den täglichen Einsatz sucht, kann bei der Aircard AC790 nichts falsch machen.