Ein Headset für alle Fälle?
13.02.2018, 09:40 Uhr
Das Plantronics Voyager 8200 UC im Test
Mit dem Voyager 8200 UC hat Plantronics einen Kopfhörer für den Einsatz im Büro und unterwegs entwickelt. Im Test muss das Multitalent beweisen, wo seine Stärken liegen.
Headsets fürs Büro müssen grundlegend andere Eigenschaften besitzen als solche für den Musikgenuss zuhause oder unterwegs. Doch immer mehr Hersteller versuchen, beide Welten in einem einzigen Gerät zu vereinen – so auch Plantronics.
Mit dem Voyager 8200 UC soll dieser Spagat gelingen, wir haben uns das 420 Euro teure Modell genauer angesehen (und angehört). Die Verarbeitung ist tadellos, hier stimmen alle Nähte, keine scharfen Kunststoffkanten stören und die Ohrpolster fühlen sich auch nach mehreren Stunden noch angenehm an.
Sie legen sich eng an den Kopf, sodass auch ohne aktiviertes Noise Cancelling die meisten Störgeräusche nur noch stark gedämpft in den Gehörgang gelangen. Schaltet man die Geräuschunterdrückung dazu, so werden zusätzlich besonders tiefe Frequenzen herausgefiltert – besonders eindrucksvoll im Flugzeug, wo das sonore Brummen der Turbinen nahezu verschwindet. Hier haben die Soundingenieure von Plantronics gute Arbeit geleistet – auch wenn die Unterschiede zwischen den verschiedenen Einstellungen eher marginal ausfallen. Zumindest fürs Arbeiten im Großraumbüro würden wir die erste Stufe wählen, damit fühlt man sich etwas weniger abgeschottet von der Außenwelt.
Die Unterdrückung der Geräusche von außen ist derart gut, dass man im Straßenverkehr Gefahr läuft, herannahende Autos schlichtweg zu überhören. Mit einem Tastendruck kann man jedoch die insgesamt vier Mikrofone, die ansonsten zur Analyse der Umgebungsgeräusche genutzt werden, auf „Durchzug“ schalten: Man hört dann alles so, als hätte man kein Headset auf.
Gute Bedienung und standfester Akku beim Plantronics Voyager 8200 UC
Plantronics verspricht bis zu 24 Stunden Hör-, 20 Stunden Sprech- und 1 Monat Standby-Zeit für das Headset. Die Hörzeit konnten wir nahezu erreichen, bei gemäßigter Lautstärke und ohne zugeschaltetes Noice Cancelling kamen wir auf 23 Stunden.
Die Bedienung ist – wie auch beim BackBeat Pro 2 vom selben Hersteller – sehr eingängig: Die Lautstärke wird über eine Art Drehrad am linken Ohrteil geregelt und das gelingt deutlich präziser als bei Kopfhörern mit Touch-Steuerung. Auch die übrigen Funktionen werden mittels physischer Tasten ein- und ausgeschaltet, so findet man sich schnell zurecht. Sehr praktisch, vor allem für den Einsatz im Büro, ist der Stummschalt-Knopf, mit ihm kann man in einer Telefonkonferenz mal eben die eigenen Stimme ausblenden um sich mit einem Gesprächspartner im selben Raum auszutauschen.
Der Tragekomfort ist in Anbetracht der Größe des Kopfhörers und des Gewichts von 289 Gramm ordentlich, wie bei allen Over-Ear-Modellen müssen Brillenträger bedingt durch den Anpressdruck der Ohrpolster immer wieder eine Pause einlegen und den Kopfhörer absetzen. Wenn man dies tut, wird die gerade abgespielte Musik angehalten, setzt man den Voyager 8200 UC dann wieder auf, startet die Wiedergabe automatisch.
Die Klangqualität ist gut, reicht aber zumindest im Bluetooth-Modus nicht ganz an reine HiFi-Kopfhörer heran. Uns war die Auslegung etwas zu basslastig, aber das ist bekanntermaßen Geschmackssache. Im Telefonie- oder Skype-Einsatz sind auch die Mikrofone von immenser Bedeutung – und hier leistet das Headset ganze Arbeit. Beim Gesprächspartner kommt die Stimme sehr gut und ohne Hintergrundgeräusche an, besonders gut gefallen hat uns der natürliche Klang beziehungsweise die kaum wahrnehmbare Verzerrung.
Plantronics ist mit dem Voyager 8200 UC der eingangs erwähnte Spagat gelungen, der Käufer erhält ein vollwertiges Business Tool mit starken Voice-Qualitäten und gutem Tragekomfort. Die Audioqualität ist auch für den Einsatz zuhause und unterwegs weit überdurchschnittlich, ein separates Headset zum Musikhören kann man sich sparen. Zuletzt konnte das Modell durch die exzellente Unterdrückung von Störgeräuschen überzeugen – und sorgt so für entspanntes Reisen und Arbeiten.