Toplink setzt auf den Channel

Die Darmstädter Toplink, ein Anbieter von Lösungen für den digitalen Arbeitsplatz, hat erst vor kurzem eine Contact-Center-Lösung aus der Cloud – Yourix – eingeführt. Zielgruppe für dieses Angebot ist der Mittelstand, und den möchte Toplink nun – zumindest in Teilen - mit Partnern erschließen. Yourix wird kleineren Kunden bis 25 Seats über den eigenen Online-Shop angeboten, alle größeren Kunden sollen über Reseller akquiriert und auch betreut werden.

Der Anbieter hat sich für den Aufbau seines Partnervertriebs den Channel-Experten Heiko Hübner an Bord geholt, dieser bringt über 30 Jahre Erfahrungen im indirekten Vertrieb mit und stand die vergangenen knapp zehn Jahre bei der Deutschen Telefon Standard (DTS) auf der Gehaltsliste. Darüber hinaus hat Toplink Ulrich Petry engagiert. Dieser war ebenfalls zehn Jahre bei der DTS - als Vorstand und dann als Geschäftsführer. Im Frühjahr 2020 hatte er dieses Amt allerdings aufgegeben - ein Jahr, nachdem die Übernahme der DTS durch den Münchner Cloud-PBX-Anbieter Nfon abgeschlossen war. Bei Toplink wiederum ist und war er vor allem für die Entwicklung des Partnerprogramms zuständig, wie Managing Director Jens Weller im Gespräch mit Telecom Handel erklärt.

Großen Wert legt Weller darauf, dass die Hürden für Reseller bei der Vermarktung von Yourix möglichst gering sind: „Wir haben keine Mindestumsätze und insgesamt die Barriere für eine Zusammenarbeit bewusst niedrig gehalten“, erklärt der Managing Director von Toplink. Ziel sei vielmehr, gemeinsam mit den Partnern zu wachsen und diese zu entwickeln. Und Weller betont, dass ihm bewusst sei, dass dies Zeit brauche – auch um Vertrauen aufzubauen.

Die Partnerstufen unterscheiden sich demnach vor allem in der Zertifizierung – und natürlich bei der Höhe der Airtime-Provision. Diese liegt laut Weller übrigens leicht über dem Marktdurchschnitt von etwa 20 Prozent, konkrete Zahlen nennt er indes nicht. Er betont allerdings, dass der Umsatz pro Seat von Yourix höher sei als bei den üblichen Cloud-PBX-Angeboten. Diese lägen zwischen fünf und zehn Euro, ein Yourix-Seat bei den Darmstädtern schlägt mit rund 50 Euro zu Buche. Dazu gibt es noch die am Markt üblichen Aktionsangebote und Push-Provisionen.

Allerdings treten Reseller bei Toplink als Makler auf, den Vertrag mit den Endkunden halten die Darmstädter. Und hier zeigt sich Weller auch nicht verhandlungsbereit: „Wholesale wird es bei Yourix nicht geben“, sagt er. Der Geschäftsführer begründet dies damit, dass Toplink die Kontrolle über die Qualität der Systeme behalten wolle.

Neben der Vermarktung der Seats sollen und können Reseller zudem noch eigene Services für ihre Kunden anbieten – und auch dabei helfen, Yourix weiterzuentwickeln. Entscheiden sich Partner dazu, sich auf die Akquisition von Neukunden zu konzentrieren, übernimmt Toplink den technischen Service.

Insgesamt sieht Weller großes Potenzial für Contact-Center-Lösungen aus der Cloud: „Im Mittelstand gibt es derzeit nur wenige Unternehmen, die Contact-Center-Lösungen im Einsatz haben, der Fachkräftemangel wird sie aber dazu zwingen, ihre Prozesse zu digitalisieren. Und genau hier setzen wir mit Yourix ein“, erklärt Weller seine Vision.

So wollen die Darmstädter beispielsweise Branchenlösungen für vertikale Märkte entwickeln, die dann auch skalierbar sind. Perspektivisch, so Weller weiter, werde Yourix eine PBX in den Unternehmen ersetzen. „Viele Unternehmen arbeiten heute schon mit Microsoft Teams als Collaboration-Tool, wir können Yourix tief in Teams integrieren und machen damit eine traditionelle PBX überflüssig.“