Bild-Chefredakteur Diekmann
23.06.2010, 11:10 Uhr
46.000 Euro Roaming-Gebühren in drei Tagen
Für seinen Blog berichtete Bild-Chefredakteur Kai Diekmann drei Tage aus Marokko - Videos und Texte verschickte er über eine Mobilfunk-Verbindung. Die Rechnung kann sich sehen lassen: 46.000 Euro.
Bild-Chefredakteur Kai Diekmann ist nicht nur für seine Wortgewalt, sondern auch für seine hohe Affinität zu neuen Medien berühmt-berüchtigt. Beides wurde dem Journalisten nun zum Verhängnis.
Für seinen eigenen Blog "100 Tage im Leben eines Chefredakteurs" hatte Diekmann Anfang des Jahres während eines Aufenthalts im marokkanischen Marrakesch drei Tage lang zahlreiche Artikel und Videos hochgeladen - zur Datenübertragung nutzte er eine Mobilfunk-Verbindung, anscheinend ohne Kenntnis der dabei anfallenden Roaming-Gebühren.
Die Telekom-Rechnung, die kurze Zeit später im Axel-Springer-Verlag eintrudelte, dürfte dann selbst den Vieltelefonierer Diekmann vom Hocker gehauen haben: Satte 46.000 Euro forderte der Bonner Netzbetreiber für seine Mobilfunkdienste in Marokko.
Bild-Chefredakteur Diekmann: 46.000 Euro Roaming-Gebühren in drei Tagen
Eine Summe, die der Bild-Chefredakteur so nicht auf sich sitzen lassen wollte. Doch anstatt das Beschwerdemanagement bei der Telekom zu bemühen, nutze er schelmisch eine Axel-Springer-Veranstaltung, um keinen geringeren als Gastredner und Telekom-Chef René Obermann höchstpersönlich mit dem Fall zu konfrontieren.
Der Manager reagierte gewohnt gelassen auf die Vorwürfe: Er bot Diekmann zwar an, die Rechnung an die Telekom-interne Beschwerdeabteilung weiterzuleiten. Gleichzeitig erinnerte er aber daran, dass Axel Springer ein ganz normaler Beschwerdeführer sei. Sonderbehandlung ausgeschlossen!
Der Manager reagierte gewohnt gelassen auf die Vorwürfe: Er bot Diekmann zwar an, die Rechnung an die Telekom-interne Beschwerdeabteilung weiterzuleiten. Gleichzeitig erinnerte er aber daran, dass Axel Springer ein ganz normaler Beschwerdeführer sei. Sonderbehandlung ausgeschlossen!
Bild-Chefredakteur Diekmann: 46.000 Euro Roaming-Gebühren in drei Tagen
Wie in dem Fall weiter verfahren wurde, ist indes nicht bekannt. Die Financial Times Deutschland will allerdings erfahren haben, dass der Verlag die vollständige Rechnung überwiesen habe - Diekmann selbst musste demnach nichts von seinem eigenen Gehalt abknapsen.
Seinem Arbeitgeber dankte der Journalist dieses großzügige Verhalten immerhin mit der Weitergabe seines neu erworbenen Wissens. So erschien auf dem Bild-Portal unlängst ein Artikel zum Roaming-Thema. Der Titel: "So wird ihr Handy im Urlaub nicht zur Kostenfalle."
Seinem Arbeitgeber dankte der Journalist dieses großzügige Verhalten immerhin mit der Weitergabe seines neu erworbenen Wissens. So erschien auf dem Bild-Portal unlängst ein Artikel zum Roaming-Thema. Der Titel: "So wird ihr Handy im Urlaub nicht zur Kostenfalle."